In der Nähe von St. Gallen öffnet am 5. Juni das erste Null-Stern-Hotel der Welt seine Pforten. Die Gäste schlafen in einem ausrangierten Luftschutzbunker und müssen untereinander auslosen, wer sich mit Warmwasser duschen darf.
Die Künstler-Zwillingsbrüder Frank und Patrik Riklin beschreiten neue Wege in der Hotelerie-Branche. In letzter Zeit ging der Trend immer mehr in Richtung Luxus und Prunk. Die beiden Schweizer gehen in die andere Richtung und eröffnen am 5. Juni das erste Null-Stern-Hotel der Welt. Die kuriose Unterkunft befindet sich in Teufen, in der Nähe von St. Gallen, in einem von der Gemeinde nicht benötigen Zivilschutzbunker.
Charmantes Stahlbeton-Flair
Dabei hält das Hotel, was sein Name verspricht. Wenn man die kalten Betonstiegen in die Tiefe bezwungen hat, erwartet einen fensterloses Stahlbeton-Flair. Die Künstler haben bewusst auf Dekoration verzichtet. Geschlafen wird auf alten Armee-Stockbetten zu den sanften Klängen der Lüftungsanlage. Wer es etwas luxuriöser haben will, kann auch in Doppelbetten schlafen, die Pleite-Hotels abgekauft wurden.
Eine Heizung ist nicht vorhanden. Wer friert, bekommt eine Wärmeflasche oder einen schicken Mantel aus einer alten Armee-Stoffdecke. Da Warmwasser nur begrenzt vorhanden ist, wird jeden Tag unter den Gästen eine Lotterie veranstaltet, wer warm duschen darf. Auch ist festgelegt, dass Frauen nur zur vollen und Männer nur zur halben Stunde die Gemeinschaftsduschen benutzen dürfen.
Hotelkette geplant
Eine Nacht im Low-Budget-Hotel kostet zwischen sechs und 18 Euro. Die kuriose Unterkunft ist schon jetzt der Renner, es sind schon über 1.000 Reservierungen eingegangen. Die Eröffnung des Null Stern Hotels ist nur ein erster Schritt. Wir planen dieses Konzept als Grundstein für die Entstehung einer weltweiten 'Zero Star Hotel'-Marke zu benutzen, meinen die Brüder Riklin, die schon nach weiteren unbenutzten Bunker-Anlagen Ausschau halten.