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Schwere Ausschreitungen nach Corona-Party in Frankfurt

Eine nächtliche Coronaparty am Frankfurter Opernplatz ist eskaliert. Erst kam es zu einer Massenschlägerei, danach randalierten bis zu 800 "Feiernde".

Roman Palman
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    Aufräumarbeiten nach den massiven Ausschreitungen am Opernplatz in Frankfurt am Main (19. Juli 2020)
    Aufräumarbeiten nach den massiven Ausschreitungen am Opernplatz in Frankfurt am Main (19. Juli 2020)
    picturedesk.com/dpa/Frank Rumpenhorst

    Pandemie hin, Pandemie her – In ganz Frankfurt kam am Samstagabend, wie schon an den vergangenen Wochenenden, wieder in der ganzen Stadt die "Partyszene" zusammen, um auf öffentlichen Plätzen zu feiern. Zunächst blieb alles friedlich – auch am Opernplatz, wo sich rund 3.000 Menschen versammelt hatten. "Gegen 01.00 Uhr früh begann die Stimmung zu kippen", schildert das Polizeipräsidium. Die Feiernden wurden zunehmend aggressiver, kleinere Prügeleien brachen aus.

    Knapp zwei Stunden später war es endgültig vorbei: Um den Brunnen des Opernplatzes kam es zu einer Massenschlägerei mit zwischen 25 und 30 Beteiligten. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 500 bis 800 Personen auf dem Opernplatz. Wie die Polizei in ihrem Bericht weiter schreibt, stellten die Beamten ein blutendes Opfer am Brunnen fest.

    "Massiv mit Flaschen beworfen"

    Als rund zehn Polizisten dem Verletzten helfen und den Streit schlichten wollten, eskalierte die Situation: Völlig unvermittelt wurden die Uniformierten "massiv mit Flaschen beworfen", so die Exekutive. Und weiter: "Die umstehende Menge klatschte dazu Beifall und skandierte Beleidigungen gegen die Beamten, insbesondere 'ACAB – All Cops Are Bastards'-Rufe."

    Aufgrund der hohen Aggressivität und weiteren Flaschenwürfen forderten die unter Beschuss geratenen Polizisten Verstärkung aus den umliegenden Revieren an. Dabei sahen sich die alarmierten Kräfte schon bei der Anfahrt einem Hagel von Flaschen ausgesetzt, wodurch auch deren Fahrzeuge beschädigt wurden.

    Polizei zählte bis zu 800 Randalierer

    Mit Schildern und Helmen geschützte Beamte konnten schließlich die randalierende Menge von rund 500 bis 800 Personen abdrängen. Die Flaschenwürfe waren bei der Räumung so heftig, dass die Aktion mehrfach gestoppt werden musste, schildert die Polizei. In einer Seitengasse gelang es der Exekutive dann rund 400 Personen einzuschließen.

    Aus der Gruppe der Störer konnten in Folge gezielt 39 Personen festgenommen werden. Von diesen wurden 31 Personen nach der Identitätsfeststellung vor Ort wieder entlassen. Acht Personen wurden zur Identitätsfeststellung vorübergehend in polizeiliches Gewahrsam genommen. Bei den insgesamt 39 Personen hat die überwiegende Mehrzahl laut Polizei einen Migrationshintergrund. Die Personen sind im Alter zwischen 17 - 23 Jahre alt. Bis auf eine Frau waren alle Festgenommenen männlich.

    Durch die Angriffe mit Flaschenwürfen wurden mindestens fünf Polizisten verletzt. Sie erlitten Schürfwunden und Prellungen.