Politik

"Deutsch vor Schulantritt ist Voraussetzung"

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache haben Details zum Bildungspaket enthüllt: Ta­ferl­klass­ler sollen schon vor Schulbeginn Deutsch sprechen können.

Am heutigen Dienstag, um 12 Uhr, trafen sich die Chefverhandler Kurz und Strache, um das Bildungskapitel zu finalisieren. Erste Details sind ja bereits durchgesickert - so sollen in den Volksschulen wieder Schulnoten eingeführt werden.

Eigentlich wollten Kurz und Strache vier Stunden später, um 16 Uhr vor die Presse treten, um Details des Bildungspaketes zu präsentieren. Nach der akademischen Viertelstunde Verspätung war es dann schließlich so weit: "Heute" übertrug und tickerte die Pressekonferenz live (siehe unten).

Deutsch vor Schuleintritt

Einig ist sich Türkis-Blau besonders beim vielfach betonten Thema "Deutsch vor Schuleintritt". In einem verpflichtenden zweiten Kindergartenjahr soll Kindern, welche nicht gut genug Deutsch sprechen, nachlernen. Vor einer Aufnahme in eine Volksschule soll ihr Sprachniveau in einem Gespräch getestet werden. Zusätzlich dazu sollen verpflichtende Nachmittagskurse, bzw. Sommerkurse eingeführt werden.

Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundkompetenzen sollen außerdem viel stärker in den Fokus rücken. Strache bezeichnete die österreichischen Kinder als "Rohdiamanten", welche auf ihrem Bildungsweg mit ausreichendem Wissen und Kompetenzen für ihren Zukunftsweg ausgestattet werden müssten.

"Sehr Gut" bis "Nicht Genügend"

Als Bewertungsgrundlage soll wieder das altbekannte, fünfstellige Notensystem von "Sehr Gut" bis "Nicht Genügend" dienen und so klare Auskunft über den Bildungsstatus der Kinder geben. Ergänzend dazu soll eine verbale Bewertung erfolgen, das sei "positiv zu sehen" und "sinnvoll", merkte VP-Chef Kurz an.

Generell wolle die künftige Koalition auch den Sektor Lehre und Fachausbildung getreu dem Motto "Land der Meister" ausbauen und stärken, so Strache. Auch die Weiterentwicklung von BHS und HTL werde in Abstimmung mit der Wirtschaft vorangetrieben.

Wird BIFIE geschlossen?

Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, wolle Türkis-Blau auch das 2008 gegründete Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des Bildungswesens, kurz BIFIE, schließen, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder wegen Unstimmigkeiten und Datenlecks in die Schlagzeilen geraten war.

Des weiteren soll ein verpflichtender Ethik-Unterricht für all jene eingeführt werden, die sich vom Religionsunterricht abmelden. In allen Bundesländern sollen außerdem spezielle Ausbildungszentren für Hochbegabte nach dem Vorbild der Karl-Popper-Schulen geschaffen werden, heißt es in dem Bericht.

Der weitere Fahrplan

Vielleicht fährt Sebastian Kurz bereits als Bundeskanzler zum nächsten EU-Gipfel am 14. Dezember – dazu müssen die Verhandler von VP und FP allerdings das Tempo erhöhen.

Einigen sich die beiden Parteien bis zum Wochenende nach dem 8. Dezember auf ein Koalitionspapier, könnte die Angelobung in der Hofburg rund um den 11. Dezember erfolgen – und Kurz wäre Mitte Dezember bereits als jüngster Kanzler aller Zeiten beim EU-Gipfel.

(red/rcp)