Fünfzigtausend Quadratmeter groß, an der tiefsten Stelle zehn Meter tief. Das ist der See der Seestadt Aspern. Direkt in deren Zentrum an der U2 und nahe der noch bestehenden Rollbahn des früheren Flugfelds gelegen, hat bereits 2005 Architekt Johannes Tovatt aus Stockholm mit seinem Projekt einen Wettbewerb um den Bauzuschlag gewonnen. Seiner Idee zufolge soll das Gewässer ein Kennzeichen der Seestadt werden und den Standort für alle Bewohner aufwerten.
Ab Sommer 2015 darf man sich im frischen Nass an zwei Stellen am Südufer abkühlen. Reinhüpfen wird hier für Groß und Klein möglich sein. Der Grundwassersee ist jedoch nicht für einen Strandbadbetrieb - wie etwa das "Gänsehäufel" - ausgelegt. Es gilt hier, die ökologische Balance des Gewässers zu achten.
Zunächst steht aber noch der Winter vor der Tür. Thomas Holaus, Leiter der Baulogistik, warnt vor Pirouetten am Eis. "Der See wird von vielen Grundwasserquellen gespeist. Sofern es eine Eisdecke gibt, wird diese ungleichmäßig stark oder an manchen Stellen erst gar nicht vorhanden sein. Eislaufen ist zu gefährlich und wird deswegen nicht erlaubt".
Grünflächen in unmittelbarer Nähe
Der gesamte Seepark im Süden ist - wie die anderen beiden Parks im Süden der Seestadt - bereits Mitte 2015 fertig. Die ersten Bewohner, die seit September 2014 im Südwesten in ihre Wohnungen einziehen, haben dann Grünflächen in ihrer unmittelbaren Nähe. Denn ab nächsten Sommer ist hier Flanieren und Relaxen möglich.
Ab 2017/18 lädt dann im Norden eine Promenade ein. "Ein Weg, der zum abendlichen Lieblingsspaziergang werden könnte", schwärmt Kurt Hofstetter von der Entwicklungsgesellschaft Wien 3420, verantwortlich für Städtebau und Planung. Der Grund: ein Weitblick in jede Himmelsrichtung.
300.000 Kubikmeter Kies ausgehoben
Insgesamt wurden 300.000 Kubikmeter Kies aus dem See gehoben. Dieser wird für Beton- und Hochbauten vor Ort verwendet. Das spart nicht nur CO2 - in den vergangenen eineinhalb Jahren rund 150.000 LKW-Fahrten außerhalb der Seestadt - sondern auch Material.
Schwemmschotter von der Donau dient hier als Baustoff. Und eine mobile Betonmischmaschine hat seit Mai 2013 225.000 Kubikmeter Beton für die Baustelle Seestadt angerührt. "Ökologisch und ökonomisch nachhaltig", so Holaus.