Die Seestadt wächst - aber langsam: Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) machten sich am Freitag ein Bild. 12.000 Bewohner gibt es bereits, vorgesehen sind doppelt so viele.
Noch gleicht ein großer Teil der Fläche einer Wüste mit U-Bahn-Anschluss. So hat es Sima beim Rundgang durch das Brachland beschrieben: "Ich finde, dass das hier der Ort ist, wo man unser Problem am besten erklären kann." Laut "ORF" liegt der Stillstand daran, dass die städtebauliche Umweltverträglichkeitsprüfung eine passende Straßenanbindung verlangt.
Früher hatte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) das Umfahrungsprojekt gestoppt. Das sorgt im Rathaus bis heute für Kritik. Der neue Ressortchef Peter Hanke (SPÖ), der in Wien lange als Stadtrat aktiv war, hat nun wieder grünes Licht gegeben. Damit kann die Entwicklung des Stadtteils weitergehen, wie man am Freitag betonte.
Wichtig ist vor allem der nördliche Teil der S1 sowie die Verbindung zwischen Autobahn und Seestadt. Auch die sogenannte Stadtstraße, also die Anbindung zur Tangente, spielt eine große Rolle. Dieses Projekt, das in der Verantwortung der Stadt liegt, ist bereits in Bau. Der Abschnitt Richtung Süden, also mit dem Lobautunnel, ist aber keine Voraussetzung für die Wiener Pläne.
In der Seestadt wird trotzdem nicht sofort gebaut. Neue Wohnhäuser dürfen erst bezogen werden, wenn die Straßen fertig sind, erklärte Sima. Dafür braucht man die Planungen der ASFINAG, um zu wissen, ab wann die Bagger loslegen können. Bis es so weit ist, wird es laut Einschätzung im Rathaus noch einige Jahre dauern.
Die Stadt sieht sich jedenfalls bereit für den weiteren Ausbau. "Wir sind startklar", sagte Robert Grüneis, Vorstand der Aspern-Entwicklungsgesellschaft. Auch die Bauträgervertreter, die dabei waren, stimmten zu. Derzeit bleibt wertvoller Baugrund ungenutzt, obwohl es etwa bei den gemeinnützigen Bauträgern Tausende Vormerkungen gibt, wurde kritisiert.