Service-Center zu: Wienerin darf nicht in Gemeindebau

Eigentlich wollte Leonie (Name von der Redaktion geändert*) mit ihrer ersten eigenen Wohnung im neuen Jahr durchstarten. Die 19-Jährige hatte ein Wiener Wohn-Ticket beantragt und eine Gemeindewohnung in Wien-Meidling zugewiesen bekommen. Dann platzte im Dezember erstmals die Vertragsunterzeichnung wegen des Lockdowns und der Feiertage.

Im zweiten Anlauf machen ihr nun die neuen Omikron-Regeln von "Wiener Wohnen" einen Strich durch die Rechnung. Auf der Homepage steht unter aktueller Informationen: "Unser Service-Center bleibt ab 11.1. 2022 aufgrund der derzeitigen Covid-19 Situation bis auf Widerruf geschlossen. Es erfolgen nur Mietvertragsunterzeichnungen in besonders dringenden Fällen."

Hunderte Wiener in Ungewissheit

Im "Heute"-Talk erhebt die Teenagerin nun schwere Vorwürfe: "Wiener Wohnen hat sich seit 11.1. einfach ins Homeoffice vertschüsst. Ich will meine Wohnung beziehen, doch muss warten. Wie lange, das wird mir nicht gesagt." Von der Außerbetriebnahme des Servicecenters sind mehrere hundert Mieter betroffen.

"Heute" konfrontierte Wiener Wohnen mit der Problematik. "Wiener Wohnen schließt sehr wohl Mietverträge ab. Derzeit werden jene Vertragsunterzeichnungen priorisiert, bei denen Mietverträge entweder ausgelaufen sind oder aufgekündigt wurden und eine Obdachlosigkeit droht. Bei allen anderen Fällen handelt Wiener Wohnen nach den dringenden Empfehlungen der Bundesregierung, Kontakte möglichst zu reduzieren, um die Gefahr einer Ansteckung mit der Omikron-Variante sowohl auf Kunden- als auch auf Mitarbeiterseite zu vermeiden. Daher hat Wiener Wohnen alle anderen Mietvertragsunterzeichnungen nach Regionen – in die Bezirke Nord, Ost, Süd, West – aufgeteilt, die pro Region einmal pro Woche bearbeitet werden", stellt eine Sprecherin klar.

Ein zeitlicher Horizont, wann wieder aufgesperrt wird, konnte "Heute" nicht genannt werden. Leonie wohnt auf unbestimmte Zeit weiter im Kinderzimmer bei ihren Eltern. 

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