Wintersport

Shiffrin verbringt Tage in abgedunkelten Zimmern

Knapp eineinhalb Jahre ist es her, dass Mikaela Shiffrin ihren Vater Jeff verloren hat. Die US-Amerikanerin trauert aber immer noch um ihren Papa. 

Heute Redaktion
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Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin
Picturedesk

Anfang Februar 2020 brach die dreifache Gesamtweltcupsiegerin ihre Zelte in Europa ab, reiste während der Saison in ihre Heimat. Der traurige Grund dafür: Jeff Shiffrin war am 2. Februar bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. 

"Kann ihn nicht mehr vermissen"

Shiffrin zog sich wochenlang zurück, dachte laut über ein Karriereende nach. Mit damals bloß 25 Jahren. Letztendlich entschied sich die US-Amerikanerin, ihre Karriere fortzusetzen, krönte ihr Comeback mit vier WM-Medaillen in Cortina.

    Die Ski-Saison der Damen 2020/21 in Bildern
    Die Ski-Saison der Damen 2020/21 in Bildern
    gepa-pictures.com

    Anlässlich des Vatertags in den USA, der am 20. Juni gefeiert wurde, sprach Shiffrin nun gegenüber der Nachrichtenagentur "AP" über ihre Trauer, die immernoch groß ist. "Es ist nicht so, dass der Vatertag noch emotionaler ist. Denn ich kann meinen Vater nicht mehr vermissen, als ich es sowieso schon täglich tue", erklärte die Ski-Läuferin. 

    Shiffrin will ihr Zimmer nicht verlassen

    Die Beziehung zu ihrem Vater war stets besonders eng. Wohl auch, weil sie sich nur selten sahen. Während Shiffrin mit dem Ski-Zirkus durch die Welt tourte, häufig Mutter Eileen an ihrer Seite hatte, blieb Jeff Shiffrin in den USA. Trotzdem war er ihr größter Fan. 

    Shiffrin hat ein Foto ihres Vaters als Bildschirmschoner auf ihrem Handy, hört manchmal Musik, "weil ich glaube, dass sie ihm gefällt – mehr als mir", so der Ski-Star. Doch manchmal gibt es auch Tage, an denen der Schmerz besonders schlimm ist, an denen die US-Amerikanerin gar nicht aus dem Haus gehen mag. Dann bleibt sie in ihrem Zimmer. "Mit geschlossener Tür und ausgeschaltetem Licht. Und nicht draußen in der Umgebung", so die 26-Jährige. 

    "Dad, du lenkst mich ab"

    Der Skisport ist auch da nicht immer nur Ablenkung. So weinte Shiffrin etwa nach Rang vier in Zagreb bittere Tränen. "Die Leute dachten, ich sei traurig, weil ich Vierte geworben bin. Die sagten mir dann: ,Es tut mir leid, du wirst es beim nächsten Mal besser machen´", erzählte Shiffrin. Dabei sei alles anders gewesen: "Es war einfach einer dieser Tage, an denen ich gar nicht da sein wollte." Und manchmal kriegt Shiffrin sogar während der Fahrt ihren Vater nicht aus dem Kopf. Nach Fehlern denke sie öfter: "Dad, du lenkst mich ab." 

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