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Shitstorm, weil Ehefrau "zu hässlich" für Mann ist

Nach einem TikTok-Posting stellen zahlreiche User Hazel McBrides Aussehen infrage. Sie sei "zu hässlich", um so einen attraktiven Mann zu haben. 

Sabine Primes
Hazel McBride mit ihrem Ehemann. 
Hazel McBride mit ihrem Ehemann. 
tiktok.com/hazelmcbrideauthor; Collage: heute.at

Eigentlich wollte Hazel McBride nur auf einen TikTok-Trend über "heiße Ehemänner" aufspringen, ahnte aber nicht, was ihr Posting auslösen würde. Nur wenige Minuten nachdem sie den Clip gepostet hatte, ging das Video der schottischen Autorin viral. Und mit ihm die Neider und negativen Kommentare. 

Bewertung des Äußeren

Aufgrund der Normalisierung der Bewertung des Aussehens von Männern und Frauen aus Spaß – die überall zu beobachten ist, von sozialen Medien und Reality-TV-Shows bis hin zu Dating-Apps – war die 30-jährige Autorin nicht über die gehässigen Reaktionen überrascht.

In dem Videoclip steht McBride neben ihrem großen, schlanken Ehemann – Merkmale, die ihn nach westlichen Maßstäben konventionell attraktiv machen –, während auf dem Bildschirm der Text zu lesen ist: "Wann werden wir endlich wahnsinnig heiße Männer mit durchschnittlich aussehenden Frauen sehen?" Vor dem Posten des Clips habe die junge Frau noch "über die schiere Dummheit" des Trends gelacht.

"Ist dein Mann Single?"

Die meisten negativen Kommentare kamen von Männern, die der Frau sagten, sie sei hässlich oder sie würde nach Komplimenten fischen. Der häufigste Kommentar von Frauen war: "Ist dein Mann Single?". Wäre die junge Frau nicht so selbstbewusst, würden die ständigen Kommentare ihr Selbstbewusstsein "zu 100 Prozent" beeinträchtigen, gibt sie zu. "Ich habe großes Glück, dass ich mir selbst und meiner Beziehung sicher bin. Aber ich glaube, wenn ich das nicht wäre, hätte mich die Menge an Kommentaren, die sagen, dass ich 'unterdurchschnittlich' sei oder dass mein Mann mich 'mit Sicherheit' betrüge, wirklich negativ beeinflusst."

"Ich glaube, wenn mein Mann und ich aus dem Haus gehen und ich kein Make-up trage, schauen uns die Leute an, als ob sie herausfinden wollen, wie ich ihn mir geschnappt habe", erklärte McBride. "Wenn ich geschminkt und frisiert bin, verschwinden diese Blicke."

Gesellschaftlicher Druck

Gleichzeitig kritisiert sie den gesellschaftlichen Druck, der auf Frauen lastet, "schön" zu sein: "Wenn eine Frau von sich selbst überzeugt ist und die Dreistigkeit besitzt, sich selbst als attraktiv zu bezeichnen, werden die Leute sagen, sie sei eingebildet. Wenn sich eine Frau dagegen selbst herabsetzt, dann fischt sie nach Komplimenten. Es spielt keine Rolle, wie wir uns der Welt präsentieren, Frauen werden ständig auf ihr Aussehen kontrolliert. Wir tragen entweder zu viel Make-up oder geben uns nicht genug Mühe. Unsere Kleidung ist zu knapp oder zu altmodisch. Wir sind zu dick oder zu dünn. Wir können uns nie so wohl fühlen, wie wir sind, weil uns immer gesagt wird, dass wir in irgendeiner Weise unzulänglich sind."

Kenngelernt hat sich das mittlerweile verheiratete Paar vor sechs Jahren kennen, als McBride auf Teneriffa arbeitete. Sie sah ihn und wusste "den muss ich haben". "Er war unglaublich schüchtern. Bei einem so hübschen Gesicht wie seinem konnte ich das nicht glauben und dachte, dass er einfach nicht auf mich stand. Um diese Theorie zu testen, drückte ich ihm einfach einen Kuss auf die Lippen. Der Rest ist Geschichte", so die verliebte Ehefrau. 

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