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Sie täuschte einen Gehirntumor für mehr Spenden vor

Damit die Streamerin "MsDirtyBird" mehr Zuschauer erhält, täuschte sie einen fortgeschritten Hirntumor vor. Der Betrug flog auf, die 22-Jährige raus.

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    Die 22-Jährige Streamerin "MsDirtyBird" täuschte einen Hirntumor vor, um mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in ihren Streams zu haben.
    Die 22-Jährige Streamerin "MsDirtyBird" täuschte einen Hirntumor vor, um mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in ihren Streams zu haben.
    twitch.tv/msdirtybird

    Wie verdient man im Internet schnell Geld? Na logisch, man täuscht einen Hirntumor vor. Das hat sich zumindest die Streamerin "MsDirtyBird" gedacht. Die 22-Jährige geht regelmäßig mit "Rocket League" auf der Streaming-Plattform Twitch live. Anscheinend verdient sie mit ihrem Stream aber zu wenig Geld, darum greift sie zur Lüge und verliert am Schluss alles.

    Wer vom Games-Streamen leben will, der steht vor einer schwierigen Aufgabe. Tausende Leute probieren es, nur die wenigsten sind erfolgreich. Wer schonmal auf Twitch.tv war, sieht die schier unendliche Auswahl an Kanälen. Einer davon gehört "MsDirtyBird", die das beliebte Spiel "Rocket League" spielt. Um Geld zu generieren, gibt es verschiedene Wege. So können Zuschauerinnen und Zuschauer Geld spenden, oder ein Abonnement lösen, bei dem jeden Monat ein fixer Beitrag überwiesen wird. Was man als Streamerin wie "MsDirtyBird" aber als Erstes braucht, sind Viewer, die überhaupt Geld spenden können.

    Um auf sich aufmerksam zu machen, griff "MsDirtyBird" zu einer Lüge. So erzählte sie ihren Zuschauerinnen und Zuschauern, sie hätte einen Hirntumor, dazu Lungenkrebs, der auch schon Metastasen im ganzen Körper gebildet hat. Sprich "MsDirtyBird" hätte Krebs im Endstadium. Sie hoffte damit auf die Gunst ihres Publikums, und dass diese ihr aus Mitleid viel Geld spenden würden.

    Lüge aufgeflogen

    "SwornRL" ist ebenfalls ein Twitch-Streamer und konnte die Geschichte mit dem Krebs nicht glauben. So streamte die 22-Jährige fast jeden Tag und es schien ihr dabei gut zu gehen. Nachdem er selber die Familie von "MsDirtyBird" kontaktiert hatte, flog der Krebsschwindel auf. Doch auch daraus fabrizierte "MsDirtyBird" eine neue Lüge. So soll "SwornRL" sie gemobbt haben und habe sie bis in den Suizid treiben wollen, da er den Twitter-Account MsDirtyBirdShouldDie erstellt haben soll. Doch auch das entpuppte sich als Lüge.

    Am Schluss wandte sich die Schwester von "MsDirtyBird", die ebenfalls auf Twitch streamt, an ihr Publikum. "Es verletzt mich, dass sie so etwas gesagt hat, denn vor fünf Jahren ist unser Großvater an Lungenkrebs gestorben." Twitch-Streamer "SwornRL" veröffentlichte ein paar Stunden später Beweise, dass alles, was "MsDirtyBird" gesagt hat, gelogen war.

    Die Organisation N7 Esports kündigte daraufhin "MsDirtyBird" fristlos. Mittlerweile hat auch sie zugegeben, dass alles gelogen war und sie nie Krebs hatte, sie begebe sich nun in professionelle, psychologische Behandlung und werde eine Pause von dem Spiel "Rocket-League" nehmen. All ihre Social Media Accounts wurden auf Privat gestellt und zumindest die letzte Aussage war schon wieder eine Lüge, denn sie spielt munter weiter - einfach ohne Webcam.