Politik

Benko & Novomatic prüfen Klage gegen Strache

H.C. Strache ist nach dem Ibiza-Video nicht nur Kläger, sondern auch Beschuldigter. Zwei große Unternehmen wollen ihn jetzt klagen.

Heute Redaktion
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Sieben Stunden Video, viel Alkohol und viele Dinge, die H.C. Strache eigentlich nicht in der Öffentlichkeit sagen wollte. Das Ibiza-Video beschäftigt nun nicht nur seine eigenen Anwälte (Strache klagte diverse Medien), sondern auch die der Unternehmen Novomatic und der Signa-Gruppe von Rene Benko.

Warum? Weil Strache in dem Video gegenüber der angeblichen Oligarchen-Nichte angedeutet hat, dass Novomatic und Signa Geld an FPÖ-nahe Vereine gespendet hätten.

Alle Unternehmen haben das nach dem Video umgehend dementiert, direkt oder indirekt an die FPÖ gespendet zu haben.

"Novomatic zahlt alle"

"Die Spender, die wir haben, sind in der Regel Idealisten. Die wollen Steuersenkungen... Gaston Glock als Beispiel... Heidi Horten ist ein Beispiel. Rene Benko, der die ÖVP und uns zahlt... einer der größten Immobilienmakler Österreichs. Novomatic zahlt alle."

Strache hat sich im Nachhinein bei den Unternehmen entschuldigt, es stimme nicht, was er gesagt hat. Es habe keinerlei solche Zuwendungen gegeben, seine Aussagen im Video seien "schlichte Prahlerei" gewesen. Trotzdem prüfen Novomatic und Signa (von Rene Benko, Anm.) nun, ob sie Strache verklagen werden.

"Der Standard" hat entsprechende Rückmeldungen erhalten. "Wir prüfen rechtliche Schritte", sagt etwa der Signa-Sprecher Robert Leingruber. "Wir prüfen noch", heißt es auch von Bernhard Krumpels, der für den Glücksspielkonzern Novomatic spricht.

Glock klagt nicht

Fix sind diese Klagen noch nicht. Was allerdings feststeht: Der dritte genannte Konzern, der Waffenhersteller Glock wird auf eine Anzeige verzichten.

"Aufgrund des (mehrfachen) öffentlichen Widerrufs von Heinz-Christian Strache werden bis auf weiteres keine rechtlichen Schritte eingeleitet", heißt es dort.

Staatsanwalt ermittelt

Die Unternehmen sind in der Causa Ibiza aber nicht nur Kläger, sondern auch Verdächtige. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft will ermitteln, ob an Straches Aussagen im Video etwas Wahres dran ist und sucht nach möglichen unbekannten Tätern bei Signa Holding, Novomatic AG und Glock GmbH. Es gilt die Unschuldsvermutung. (csc)