Fussball
Sind die Schweizer einem Elfer-Skandal auf der Spur?
Auch in der Schweiz regiert unter der Woche die Cup-Action. Sind die Eidgenossen einem Elfer-Skandal auf der Spur?
26 Elfmeter brauchte es im Cup-Spiel zwischen Yverdon und dem FC Zürich für die Entscheidung. Diese fiel am Ende zu Gunsten des Klubs aus der zweiten Liga aus (11:10 nach Penaltyschießen).
Nach zehn Elfmeter-Schützen auf beiden Seiten, kam es aber zu großen Diskussionen. Dies, weil bei den Westschweizern aufgrund einer Roten Karte nur noch zehn Spieler auf dem Feld standen. Am Ende musste Yverdon-Goalie Mirco Salvi schießen, FCZ-Tormann Zivko Kostadinovic wurde aber selbst nicht als Schütze aktiv.
Nach der Partie wurde auf Twitter die Frage laut, ob das Elferschießen überhaupt korrekt war. Ein Nutzer schrieb: "Nach meinem Verständnis lief das Elfmeterschießen gestern nicht korrekt ab. Laut Reglement müsste Zürich vor dem Elfmeterschießen einen Spieler bestimmen, der vom Elfern ausgeschlossen wird. Das wurde nicht getan. Alle 10 Feldspieler schossen mindestens einen Elfmeter und Kostadinovic nahm als Torhüter teil."
Dabei stützt sich der User auf die Regeln des International Football Association Board (IFAB). Diese besagen: "Wenn ein Team am Ende des Spiels oder vor oder während des Elfmeterschießens mehr Spieler aufweist als das gegnerische Team, muss es die Anzahl der Spieler angleichen und den Schiedsrichter über die Namen und Nummern aller ausgeschlossenen Spieler in Kenntnis setzen. Ausgeschlossene Spieler dürfen nicht am Elfmeterschießen teilnehmen."
Doch stimmt das? Liegt der User richtig? Auf Twitter äußern sich die Schiri-Experten von Collinas Erben zu diesem Fall. Sie klären den Vorfall auf: "Wenn eine Mannschaft mehr Spieler auf dem Feld hat, reduziert die andere die Zahl der potenziellen Schützen entsprechend. Das kann dann auch der Torwart sein. Die Regel gibt's in der Tat schon seit vielen Jahren." Auch der Schweizer Schiri-Boss Dani Wermelinger erklärt auf Anfrage von 20 Minuten, dass beim Penaltyschießen der Fairnessgedanke das Ziel sei: "Es sollen nie der mutmaßlich beste Schütze eines Teams gegen den mutmaßlich schwächsten Schützen des anderen Teams eingesetzt werden."
Ohne eine Reduktion sei das beim Cup-Spiel jedoch der Fall gewesen. Wermelinger sagt: "Beim 11. Elfmeterschuss haben beide Teams einen Schützen zum zweiten Mal eingesetzt, womit wiederum die zwei nominell stärksten Schützen gegeneinander antraten. Somit wurde das Penaltyschießen sportlich-fair ausgetragen."
In anderen Worten heißt das: Zürich hat sich dazu entschieden, dass der Torwart nicht als Schütze fungiert. Respektive wurde der Zürcher Klub darauf hingewiesen, dass der Goalie nicht antreten darf. Denn: Kostadinovic hatte den Ball bereits in der Hand, ehe der Schiri intervenierte und Kryeziu zum zweiten Mal antrat. Der Twitter-User liegt also falsch, alles war korrekt.