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Sittenwächter aus U-Bahn will "arabische" Vernehmung

Ein Wiener (19) bedrohte in der Leopoldstadt drei Frauen mit einem Messer, weil diese kein Kopftuch trugen. Nun kommen immer mehr Details an Licht.

Maxim Zdziarski
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Festnahme am Schwedenplatz in der Wiener City
Festnahme am Schwedenplatz in der Wiener City
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com / Symbolbild

Am Schwedenplatz in Wien spielten sich am Donnerstag gegen 18.30 Uhr unfassbare Szenen ab. Ein 19-jähriger Österreicher pöbelte bereits beim Bahnhof Praterstern drei Teenagerinnen im Alter von 15 bis 19 Jahren an. Offensichtlich störte es den Mann, dass die jungen Frauen keine Kopftücher trugen – also begann er sie zu beschimpfen und zu bedrohen. 

Der Tatverdächtige verfolgte die Wienerinnen in weiterer Folge mit der U-Bahn bis zum Schwedenplatz. Dort zuckte er dann komplett aus und bedrohte sie mit einem Messer. Dabei trat er auf die Mädels ein und nahm eine 17-Jährige sogar in den Schwitzkasten – "Heute" berichtete. Die alarmierte Polizei konnte den 19-Jährigen im Anschluss festnehmen. Bei ihm wurde zudem eine geringe Menge Cannabis sichergestellt.

Österreicher will "arabische" Vernehmung

Der selbsternannte Sittenwächter ist kein ungeschriebenes Blatt und bei der Polizei bereits amtsbekannt. Gegen den Halbstarken sollen mehrere Anzeigen, darunter wegen Körperverletzung, Diebstahl, Sachbeschädigung und Drogen erstattet worden sein.

Wie "Heute" aus Ermittlerkreisen in Erfahrung bringen konnte, zeigte sich der Tatverdächtige auch nach seiner Attacke noch äußerst aggressiv. Bei der Vernehmung soll er das Protokoll zerrissen und gefordert haben, auf arabisch vernommen zu werden. Der Grund: Er sei Syrer und würde sich nicht als Österreicher identifizieren.

Letztendlich wurde der 19-Jährige wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung, der versuchten Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Suchtmittelgesetz angezeigt. 

Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22

Betroffene von Diskriminierung auf Grund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Herkunft oder Religion können sich an die Beratungshotline des Bundeskanzleramtes wenden und über Hilfs- und Serviceangebote informieren.
Kontaktmöglichkeiten – 0800/222 666 oder [email protected]

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