Hannes Koza täuschte alles vor

Skandal-Politiker ließ sich auf Asphalt prallen

Unfassbares Geständnis: Um den erfundenen Angriff echter wirken zu lassen, soll sich Vösendorfs Bürgermeister selbst verletzt haben. "Heute" weiß wie.
Christian Tomsits
06.03.2025, 15:51

Eine von "Heute" besuchte Gemeinderatssitzung nach dem angeblichen Angriff auf damals Noch-Bürgermeister Hannes Koza (VP) im vergangenen Dezember wurde von Oppositions-Vertretern heiter als "politischer Jurassic-Park" angekündigt.

Was sich einen Tag davor im Schlosspark Vösendorf (NÖ) abgespielt haben dürfte, kann wohl nur noch mit wilden Klamauk-Szenen aus "Nackter Kanone" mithalten. Denn Koza soll sich – um die Attacke glaubwürdiger erscheinen zu lassen – selbst Kopf voran auf den Boden geworfen haben, ohne sich mit den Händen dabei abzustützen.

Und tatsächlich: Ein beachtliches blaues Auge und eine leichte Schürfwunde an der Wange waren die Folge. Mit ernster Miene gab der Politiker damals auch "Heute" Interviews, posierte geduldig für Fotografen und Kameraleute diverser Medien. Wie berichtet, gestand Ex-Bürgermeister Hannes Koza vor wenigen Wochen, die Faustschlag-Attacke eines "Unbekannten mit Rapidschal" nur erfunden zu haben, um sich "in die Opferrolle zu bringen" –  "in der Hoffnung, dass die persönlichen Angriffe damit endlich aufhören", so der damalige Bürgermeister in einem Posting und sprach von einem "der schlimmsten Jahre" seines Lebens. Er sei für Fehler, die er gemacht hat, medial zerrissen worden, beklagt Koza.

Die Situation habe ihn "psychisch mehr belastet, als ich zugeben wollte und konnte". Er wolle sich "professionelle Hilfe" holen und reichte seinen Rücktritt ein. Nicht ganz unfreiwillig: Denn da ermittelte schon die Staatsanwaltschaft gegen den VP-Politiker wegen falscher Zeugenaussage und Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung.

Am Donnerstag trat die Opposition geschlossen zurück, nun muss der Gemeinderat erneut neu gewählt werden. Koza muss sich schon am 20. März vor Gericht verantworten – bis zu drei Jahren Haft drohen dem Skandal-Politiker, der bereits wegen falscher Abrechnungen vor Gericht gelandet und mit einer Geldbuße davongekommen war. Die Unschuldsvermutung gilt.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 06.03.2025, 16:10, 06.03.2025, 15:51
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