"Skandalös" – Ärzte wettern gegen neue Test-Regeln

Immer noch gibt es eine Menge offener Fragen bezüglich der neuen Corona-Teststrategie in Österreich, obwohl mittlerweile die lange erwartete Verordnung des Ministeriums vorliegt. Diese lässt aber besonders für Ärztinnen und Ärzte und deren Patientinnen und Patienten immer noch viele entscheidende Fragen offen.

"Mini-Verordnung"

"Keine 24 Stunden vor dem Inkrafttreten der neuen Regelung wissen wir Ärzte immer noch nicht, wie wir beispielsweise beim Testen symptomatischer Patienten vorgehen sollen", ist Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin (BSAM) der Österreichischen Ärztekammer, erzürnt.

Und weiter: "Nach dieser langen Wartezeit eine Mini-Verordnung mit großen Lücken präsentiert zu bekommen, die den ärztlichen Bereich nicht einmal berührt, empfinde ich als skandalös gegenüber der Ärzteschaft und als unmögliches Verhalten gegenüber der Bevölkerung." Auch Informationen zum Testen von Mitarbeitern in Ordinationen würden fehlen.

"Inakzeptabel und verantwortungslos"

Der BSAM-Obmann kritisiert die Vorgehensweise bei der Änderung der Teststrategie scharf: "Ich finde es inakzeptabel und verantwortungslos, was hier zulasten der Bevölkerung und vor allem auch mit uns Ärzten getrieben wird. Wir geben unser Bestes, um unsere Patienten in diesen schwierigen Zeiten optimal zu versorgen und werden dabei noch zusätzlich sabotiert. Das muss sofort aufhören“, drängt Wutscher auf unverzügliche Klarstellung zum Test-Reglement.

"Wir brauchen nach zwei Jahren Pandemie endlich mehr Planungssicherheit. Wenn man solche Verordnungen nicht zustande bringt, dann soll man sie auch nicht vollmundig ankündigen. Und eine rechtzeitige Fertigstellung von Verordnungen bedeutet auch, Arbeitsabläufe und Vorlaufzeiten entsprechend zu berücksichtigen", so der BSAM-Obmann.