Brennsteiner lieferte in Colorado eine echte Galavorstellung ab. Schon nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen, raste der rot-weiß-rote Top-Läufer mit einem makellosen zweiten Durchgang zu seinem Premierensieg im Weltcup – im fortgeschrittenen Skifahrer-Alter von 34 Jahren und nach vier Kreuzbandrissen.
Mit dem Salzburger standen auch Henrik Kristoffersen (+0,95) und Filip Zubcic aus Kroatien (+1,00) auf dem Stockerl. Der Norweger hatte dabei merklich Probleme. Völlig erschöpft musste sich Kristoffersen im Zielbereich abstützen, konnte bei der Siegerehrung kaum aufrecht stehen. Schon nach dem ersten Durchgang hatte sich der in Salzburg lebende Skistar bei einem Hustenanfall übergeben müssen. Die lange Laufzeit von insgesamt 2:30 Minuten und die Höhenlage von rund 3.000 Meter forderten ihren Tribut.
"Ich bin sehr müde. Der rechte Fuß ist komplett weg, da habe ich kein Gefühl mehr. Es ist so schwer mit dem Atmen auf dieser Höhe. Wir kommen direkt aus Gurgl, und jetzt in die Höhe...", erzählte der Norweger nach dem Rennen im "ORF", war da wieder bei Kräften.
Ebenso völlig erschöpft im Ziel war der Belgier Sam Maes, der mit Rang sieben und 1,34 Sekunden Rückstand sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis eingefahren hatte. Obwohl auch Maes mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte.
"Macht die Rennen kürzer", sagte Maes unmittelbar nach der Zieldurchfahrt direkt in die TV-Kamera. Tatsächlich waren die beiden Riesentorlauf-Durchgänge überdurchschnittlich lang.
Im Schweizer TV meinte der Belgier dann: "Ich fühle mich, als hätte ich mein ganzes Leben geraucht. Dabei habe ich nur trainiert. Es ist so brutal in der Höhe, für die Lunge ist das wirklich ungut."
Ob die Worte beim Ski-Weltverband FIS Gehör finden, ist offen. Beaver Creek, der nächste Weltcuport am kommenden Wochenende, liegt auf einer ähnlichen Seehöhe.