Wintersport

Ski-Topstar: "So schwul, ich solle mich doch umbringen"

Lucas Braathen zählt zu den besten Ski-Technikern der Welt, zeigt sich privat gerne in unkonventionellen Outfits. Dafür wird er auch angefeindet.
Sebastian Klein
23.07.2023, 11:48
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Schockierende Schilderungen eines der größten Ski-Stars der Gegenwart!

Weil Lucas Braathen seine feminine Seite gern betont, ist der Norweger in den sozialen Medien mit Hass konfrontiert.

Der 23-jährige Techniker aus Oslo konnte schon fünf Weltcupsiege feiern, gewann im Vorjahr die Slalom-Kristallkugel, triumphierte schon bei den Klassikern in Wengen, Adelboden und Sölden, stand zwei Mal auf dem Kitzbühel-Podium. Skifahren ist aber nur eines von mehreren großen Interessen. Auf Instagram teilt er seine Leidenschaft für Mode, Musik und andere Sportarten mit seinen Fans. Modisch mag es der junge Skandinavier schrill. Davon zeugen die farbig lackierten Fingernägel unter den Rennhandschuhen, bunte Shirts, und zuletzt Bilder mit Rock und Tasche.

Traurig: Für Bilder wie diese wird der Sportler im Netz von anonymen Usern teils übel angefeindet. Braathen: "Wenn mir jemand schreibt, ich würde mich so schwul kleiden, ich solle mich doch umbringen – da mache ich mir schon Gedanken."

Schockierende Nachrichten wie diese seien häufiger geworden, "seit ich gelernt habe, in der Öffentlichkeit noch besser zu mir zu stehen", sagt der Athlet.

Braathen hat klare Worte an die Verfasser solcher Hass-Botschaften: "Ich kann es kaum erwarten, dass ihr eure Zeit verschwenden werdet, mir zu sagen, Männer können keine Röcke tragen." Und: "Ich errege wohl deshalb so viele, weil ich aus einem konservativen Sport komme. Es macht Spaß – die Leute denken, ich sei zu feminin, konzentriere mich nicht auf den Sport."

Papa verteidigt Braathen

Lucas' Vater Björn sagt dazu: "Es macht mich traurig, dass Leute dann glauben, ich nehme den Sport nicht ernst genug. Das kommt immer von Menschen, die keine Ahnung haben, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Jeder, der ihm nahe steht, sieht, wie viel er investiert. Ich respektiere, dass er das so nach außen lebt und sich nicht nur in seiner Sport-Bubble bewegt. Für ihn ist es der richtige Weg."

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