Tik Tok: Kurz im Schnee rollen und man ist berühmt

Slavia Karlen wurde über Nacht zu einem kleinen Star. Mit ihren 43 Jahren ist sie eigentlich nicht die Person, die man mit der Video-App "Tik Tok" verbindet. Doch ein 20-sekündiger Clip sorgte nun dafür, dass man sie zumindest in der Schweiz damit assoziiert. Das Geheimnis des Videos: Sie wälzt sich im Schnee. Das war es dann auch schon. Mittlerweile haben 1,2 Millionen Menschen den Clip gesehen.

"Als ich heute aufgestanden bin und gesehen habe, dass das Video schon über 1 Million Views hat, war ich total überrascht", erzählt Karlen. Sie habe nicht erwartet, dass ein spontan gedrehtes Video innerhalb eines Tages viral gehen würde. "Ich bin erst seit einigen Wochen auf Tiktok und kenne mich noch nicht so aus", ergänzt die 43-Jährige

Virale Videos eine Sache des Algorithmus

Vor allem für die jüngere Generation ist "Tik Tok" das A und O. Es gibt wohl nur wenige Smartphones der unter 20-Jährigen, welche die App nicht installiert haben. Älteren Semestern erschließt sich der Hype um die Kurzclips nicht so ganz. Denn oftmals wirkt es so, als ob die Videos einfach keinen Sinn ergeben würden. Und tatsächlich darf man auf Tik Tok der Sinnhaftigkeit nicht zu viel Beachtung schenken. Denn die App nutzt einfach einen Algorithmus, um den Nutzern Videos vorzuschlagen. Dabei ist es egal wie belanglos diese sind. "Belohnt" werden jene Tiktoker, die viel und regelmäßig posten. Natürlich müssen dann die Clips auch dementsprechend geliked werden, ansonsten fällt man aus dem Raster. Jedoch zeigen Analysen, dass die Likes quasi "von alleine" kommen, sofern man immer wieder frischen Content liefert.

Laut dem Social-Media-Experten, Daniel Koss, ist es "absolut normal", dass Personen, die noch keine allzu große Reichweite haben, Videos posten, die viral gehen können: "Das liegt daran, dass der Algorithmus Relevanz bei jedem Beitrag bewertet und nicht von anderen Beiträgen abhängig macht." Dass ein Video über 1 Million Views erreicht, sei ein Zeichen dafür, dass es der Community gefällt. "Solange die Community ein Video mag und es den Nerv der Zeit trifft, wird Tiktok dies durch eine hohe Reichweite belohnen."

Auch in Österreich sorgte ein Tik-Tok-Video zuletzt für Aufsehen. Zwei junge Damen filmten sich in einer U-Bahn der Wiener Linien als die vermeintliche Durchsage ertönte, dass man sich "verpissen" solle. Alles Fake, erklärten die Erstellerinnen des Videos gegenüber "heute.at". Es wurde lediglich eine Audiospur über das Video gelegt, welche sich in der Musikbibliothek der App finden lässt.