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Slim-Zigaretten bleiben doch legal
Größere Warnhinweise auf Zigarettenpackungen, Verbot von Menthol- und Slim-Zigaretten: Die von der EU-Kommission Ende 2012 vorgeschlagene Verschärfung der Tabakrichtlinie stößt in vielen EU-Staaten auf Widerstand. Unter anderem werden wohl die Slim-Zigaretten nun doch nicht verboten werden.
Die dünnen Zigaretten - also Slim-Zigaretten - werden zum Großteil von (jungen) Frauen geraucht, in Ländern wie Polen sei deren Marktanteil "gewaltig", die Verkaufszahlen anteilig im Steigen begriffen. Diese sollen nun aber auch weiterhin legal bleiben - und nicht, wie gedacht verboten werden.
Warnhinweise werden noch größer
Ein weiterer strittiger Punkt ist die Größe der Warnhinweise. Die Kommission will, dass sich diese über 75 Prozent der Packungen erstrecken, die irische Ratspräsidentschaft schlägt 70 Prozent vor. Dabei werde es aber nicht bleiben, so ein Diplomat.
In Österreich bedecken Text-Warnhinweise gegenwärtig 30 Prozent der Vorder- und 40 Prozent der Rückseite. Rund 50 Länder weltweit haben schon mehr als 50 Prozent. Die Angst, dass es dadurch oder auch durch Einheitspackungen ("plain packaging") zu mehr Fälschungen kommen könnte, habe sich nicht bewahrheitet.
In Australien zum Beispiel, das bereits die Einheitspackung ohne Markennamen hat, sei der Zigarettenabsatz insgesamt zurückgegangen, aber die großen Hersteller hätten Anteile gewonnen.
Bei Inhaltsstoffen noch keine Einigung
Noch keine Einigkeit besteht auch über das vorgeschlagene Verbot von "charakterisierenden" Inhaltsstoffen wie Menthol, gegen das sich die Tabakindustrie vehement wehrt. Der gesundheitspolitische Argumentation auf der anderen Seite: Wer raucht, solle den (ungesunden) Rauch auch schmecken. In skandinavischen Ländern beginnen viele Teenager mit Mentholzigaretten.
Die Gesundheitsminister sollen sich am Freitag zu einer allgemeinen Ausrichtung durchringen.