Autofahren wird sicherer: Deutsche Forscher haben eine neue Art Fernlicht entwickelt, das es den Lenkern ermöglicht, die Gegenfahrbahn auszuleuchten, ohne dabei den Gegenverkehr zu blenden – und diesen so zu gefährden. Der sogenannte Pixelscheinwerfer enthält drei neuartige LED-Lichtquellen mit jeweils 1024 einzeln ansteuerbaren Lichtpunkten, von denen sich jeder individuell in seiner Helligkeit steuern beziehungsweise an- und ausschalten lässt.
Köpfe bleiben im Dunklen
In Kombination mit Sensoren und Kameras, die es braucht, um die Verkehrssituation richtig einzuschätzen, passt sich das Scheinwerferlicht vollelektronisch an die jeweilige Verkehrssituation an.
Zudem ist es laut Medienmitteilung möglich, nur die Windschutzscheibe eines entgegenkommenden Fahrzeugs auszublenden, sodass der Fahrer dahinter nicht geblendet wird. Auch nur die Köpfe auszusparen, soll mit den Pixelscheinwerfern möglich sein.
Das alles sorgt dafür, dass das Fernlicht auf der Landstraße dereinst nie mehr abgeblendet werden muss, so Osram. Etwas, das allzu häufig vergessen wird.
Große Zusammenarbeit
Technisch steckt hinter dem neuen Fernlicht der nahen Zukunft ein nur fingernagelgrosser LED-Chip. Bisher werden bei modernen Scheinwerfern mehrere LED-Komponenten neben- und übereinander eingesetzt, was Platz kostete. In den Pixelscheinwerfern, die gemeinsam von Osram, Daimler, Hella, Infineon und der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt wurde, ist die Elektronikansteuerung der LED dagegen auf minimalstem Raum untergebracht.
"Wir wollen diese neue Art hochauflösender LED-Lichtquellen nun zur Serienreife bringen und sehen großes Potenzial für die Anwendung im Fahrzeuglicht", so Stefan Kampmann von Osram. Er und seine Mitstreiter gehen davon aus, dass ihre Entwicklung spätestens 2020 auf die Straße kommt.