Coronavirus

So brisant ist die Corona-Lage in deinem Bundesland

Die Omikron-Variante hat die Infektionszahlen hierzulande in die Höhe schießen lassen. Im Burgenland ist die Lage nach wie vor am angespanntesten.

Jochen Dobnik
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Die Corona-Lage in Wien, OÖ und dem Burgenland ist angespannt. In zwei Bundesländern ist eine Trendumkehr zu sehen.
Die Corona-Lage in Wien, OÖ und dem Burgenland ist angespannt. In zwei Bundesländern ist eine Trendumkehr zu sehen.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Auch wenn der Höhepunkt der Omikron-Welle laut Experten bereits überschritten sein dürfte, befinden sich die Corona-Zahlen weiterhin auf einem hohen Niveau. Wie dem Protokoll der Corona-Kommission, welches "Heute" vorliegt, zu entnehmen ist, ist die Lage im Burgenland aktuell noch am angespanntesten. In Tirol und Kärnten ist hingegen eine Trendumkehr zu beobachten.

Nach einem deutlichen Anstieg von 16 Prozent liegt die rohe 7-Tages-Inzidenz im Burgenland mit 3.893 Fällen pro 100.000 Einwohnern am höchsten unter allen Bundesländern. Dafür verantwortlich sind gleich mehrere Cluster in Schulen sowie Altenwohn- und Pflegeheimen. Die Lage in den Spitälern ist im östlichsten Bundesland am angespanntesten – das liegt jedoch auch daran, dass das Burgenland nur über eine geringe Anzahl an Betten verfügt. Dennoch: Die mit Abstand landesweit höchste Risikozahl von 513,7 bedeutet ein sehr hohen Risiko.

Viele Patienten, wenig Personal

Kärnten verzeichnet einen moderaten Anstieg von sieben Prozent auf eine 7-Tages-Inzidenz von 2.728 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Es zeichnet sich hier schon die Trendwende ab. Der Bezirk Wolfsberg verzeichnete beispielsweise bereits einen rückläufigen Trend. Dennoch ist die Lage in den Spitälern wegen hoher Personalausfälle angespannt, Operationen müssen verschoben werden. Die Risikozahl liegt mit 467,0 deutlich im Bereich des sehr hohen Risikos.

In Niederösterreich zeigt sich ein Anstieg von 13 Prozent auf eine 7-Tages-Inzidenz von 3.682 pro 100.000 Einwohnern. Auch hier ist die Lage in den Spitälern angespannt – durch hohe Belagsstände und gleichzeitig hohe Personalausfälle. Die Risikozahl liegt mit 384,7 nach wie vor im Bereich des sehr hohen Risikos. Täglich werden insgesamt zwischen 8.000 und 12.000 positive Fälle verzeichnet, dazu neue Cluster in Alten- und Pflegeheimen.

Oberösterreich ist Vize-Aufsteiger

Oberösterreich verzeichnet mit 17 Prozent den zweithöchsten Anstieg unter den Bundesländern (7-Tages-Inzidenz: 3.634). Auch wenn die Tagesfallzahlen in den vergangene Tagen in einigen besonders intensiv betroffenen Bezirke bereits rückläufig waren, liegt die Risikozahl mit 426,1 im Bereich des sehr hohen Risikos. Die Spitalssituation ist nach wie vor angespannt. Durchschnittlich werden derzeit 10 Patienten pro Woche aufgenommen. Dies entspricht nicht dem Höchststand, wird aber durch über zehnprozentige Personalausfälle verschärft.

Ein vergleichsweise moderater Anstieg von sieben Prozent führt in Salzburg zu einer 7-Tages-Inzidenz von 3.245 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Die Bezirke Tamsweg und Zell am See weisen bereits moderat sinkende Trends aus. Die Risikozahl liegt mit 417,7 auch hier im Bereich des sehr hohen Risikos. Im stationären Bereich zeigten sich in den letzten Tagen Anstiege, die nicht erklärt werden können.

In der Steiermark liegt die 7-Tages-Inzidenz nach einem Anstieg von 12 Prozent bei 3.652 und ist durch die Risikozahl 419,3 ein weiteres Mal mit sehr hohem Risiko zu bewerten. Der Vertreter aus der Steiermark führt aus, dass der stärkste Fallanstieg zuletzt im Großraum Graz verzeichnet wurde. Dennoch: Der Belagshöchststand von November bzw. Dezember 2020 wird aktuell weder auf der Normal- noch auf der Intensivstation erreicht.

Trendumkehr in Tirol

In Tirol ist bereits eine Trendumkehr zu beobachten. Die rohe 7-Tages-Inzidenz liegt nach einem Rückgang von vier Prozent bei 2.566. Ob das an den vergleichsweise wenigsten Tests je 100.000 Einwohnern liegt? Im Schulbereich haben sich die strikten Maßnahmen an Schulen und Kindergärten nachweislich bewährt. Das Abwassermonitoring zeigt ein Absinken der Werte um rund ein Viertel. Die von allen Bundesländern zweitniedrigste Risikozahl von 338,7 bedeutet eine neuerliche Bewertung mit sehr hohem Risiko.

Vorarlberg verzeichnet mit sechs Prozent einen vergleichsweise geringen Anstieg auf eine 7-Tages-Inzidenz von 3.417 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Auch wenn bis zu 15 Prozent des Personals derzeit mit Omikron ausfallen, ist die Lage in den Spitälern relativ entspannt. Einzig operative Eingriffe müssen fast durchwegs verschoben werden. Die Risikozahl liegt mit 413,1 nach wie vor deutlich im Bereich des sehr hohen Risikos.

Neuer Belags-Höchststand in Wien

In Wien wird der mit 18 Prozent österreichweit höchste Anstieg auf eine 7-Tages-Inzidenz von 3.061 beobachtet. Im Bereich der Normalpflege wurde ein neuer Belags-Höchststand erreicht. Die Testungszahlen waren auch in der vergangenen Woche vergleichsweise hoch, ebenso die Rate asymptomatischer Fälle. Cluster in Alten- und Pflegeheimen sind derzeit auf hohem Niveau stabil. Die trotz eines Anstieges mit 229,8 abermals niedrigste Risikozahl aller Bundesländer liegt noch im Bereich des sehr hohen Risikos.

Auf den Normalstationen sind in Wien derzeit 651 COVID-Betten belegt. Auf der ICU werden derzeit 48 Patienten behandelt.
Auf den Normalstationen sind in Wien derzeit 651 COVID-Betten belegt. Auf der ICU werden derzeit 48 Patienten behandelt.
MICHAEL GRUBER / APA / picturedesk.com

Die Lage in Österreich gesamt ist von einem Anstieg von 12 Prozent auf eine rohe 7-Tages-Inzidenz von 3.349 Fällen pro 100.000 Einwohnern und einer Risikozahl von 343,8 gekennzeichnet und daher ein weiteres Mal mit sehr hohem Risiko zu bewerten.