Coronavirus

So funktioniert der Grüne Pass in Österreich

In etwas mehr als einem Monat könnte der Grüne Pass Teil unseres Alltags werden. SVS-Obmann Peter Lehner erklärt, wie das funktionieren soll.

Roman Palman
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Der Grüne Pass soll bald in Gastro, Hotels und Co. Tür und Tor öffnen.
Der Grüne Pass soll bald in Gastro, Hotels und Co. Tür und Tor öffnen.
Petra Edlbacher /APA, Johanna Schlosser / picturedesk.com; "HEUTE"-Montage

Der Grüne Pass soll kommen und geht es nach der Bundesregierung, umso früher desto besser. Die türkis-grüne Koalition sieht darin den Schlüssel für die weiteren Öffnungen und auch für die Reisefreiheit innerhalb Europas. Die Umsetzung soll in drei Schritten erfolgen. 

Im Talk auf Puls 4 erklärte der Vorsitzende der Sozialversicherungsträger, was die Bürger davon zu erwarten haben: "Wir als Sozialversicherung arbeiten intensiv daran [...]. Wir sind in der Umsetzung, denn wir wollen viele Freiheiten zurück und die brauchen auch einen Schlüssel", so Peter Lehner. Die Bundesregierung will ja bereits ab 19. Mai bundesweite Öffnungsschritte setzen.

Start noch im Mai möglich

"Möglichst rasch" soll deshalb jetzt mit einer österreichischen Variante des Grünen Passes gestartet werden. Ende Mai/Anfang Juni soll es damit losgehen, hofft Lehner. Ab Juli rechnet er mit der Möglichkeit einer europaweiten Nutzung. "Dann geht es um den ersten Urlaub nach langer Zeit". 

Die genauen Rahmenbedingungen auf EU-Ebene werden derzeit noch erarbeitet. "Für uns ist wichtig, dass das, was wir in Österreich umsetzen, dann auch funktioniert in der EU", sagt der SVS-Obmann.

Grünes Hakerl öffnet Tür und Tor

In seiner ersten Inkarnation wird der Grüne Pass in Österreich nur als rudimentäre Web-Check-Variante existieren. Bürger müssen dafür ihre eCard, oder einen QR-Code, den man bei einer Teststraße erhalten hat, scannen lassen.

"Retour bekommt derjenige oder diejenige, die das scannt ein grünes Hakerl". Dieses grüne Hakerl soll einem dann die Türen zu Restaurants, Friseure, Events und und und öffnen. "Sie dürfen die Dinge nutzen, die wir jetzt vermissen."

Das soll auch ohne Smartphone funktionieren. "Die eCard haben fast alle Österreicher und die, die keine haben, benutzen einen Ausdruck vom Testen". Gültig sind nicht nur die Tests aus Teststraßen, sondern auch jene aus Apotheken oder der Aktion "Alles Gurgelt" – ihre Ergebnisse werden ebenfalls an das Epidemiologische Informationssystem (EPI) übermittelt.

3G-Prinzip

In der Gastronomie und Hotellerie etwa soll der Grüne Pass breite Anwendung finden. Geht es nach Lehner, könnten auch Privatpersonen auf den Zug aufspringen. "Wenn ich eine kleine Feier mache, dann kann ich testen und schauen, ob wirklich alle auch getestet sind."

Jeder Österreicher kann ohne weitere Hürde mitmachen, eine extra An- oder Abmeldung zum Grünen Pass gibt es nicht. Zutrittsberechtigt wären laut dem Sozialversicherungsexperten in der ersten Etappe aber nur Getestete. Erst im zweiten Schritt würden dann nach dem "3G-Prinzip" auch Geimpfte und Genesene ihr Hakerl bekommen.

Gleichstellung

In diesem letzten Punkt weicht Lehners Beschreibung allerdings von der Darstellung der Bundesregierung ab: Kanzler Kurz hatte erst am heutigen Mittwoch neuerlich bekräftigt, dass das 3G-Prinzip bereits ab dem 19. Mai zur Anwendung kommen soll. Der Nationalrat wird am Montag – mit Zustimmung der SPÖ – zumindest die Gleichstellung von Getesteten und Geimpften verabschieden.