Klimaschutz

So heizen Sie sparsam – ohne Schimmel in der Wohnung

Aufgrund der hohen Energiepreise wird weniger geheizt. Dadurch steigt auch die Gefahr von Schimmelbildung. Fünf Tipps, um dies zu vermeiden.

Lydia Matzka-Saboi
Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen und umgekehrt – je kälter, desto weniger. Kühlt die Raumtemperatur zu sehr ab, dann wird Wasser ausgeschieden und es kommt zu Schimmelbildung.
Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen und umgekehrt – je kälter, desto weniger. Kühlt die Raumtemperatur zu sehr ab, dann wird Wasser ausgeschieden und es kommt zu Schimmelbildung.
Getty Images/iStockphoto

Die hohen Energiepreise bereiten vielen Menschen Sorgen. Um die Heizkosten zu senken, wird sparsamer geheizt. Dies kann aber auch unerwünschte Folgen haben: Schimmel in der Wohnung. Wer ein paar Dinge beim Heizen und Lüften beherzigt, kann dem vorbeugen und trotzdem sparen.

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Heizkörper drosseln, nicht abdrehen

Bereits die Senkung der Raumtemperatur um ein Grad spart bis zu sechs Prozent an Heizkosten. Meist kann das Thermometer um zwei, drei Grad abgesenkt werden, ohne Komfort einzubüßen. Vor allem nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, gibt es großes Einsparpotenzial.

Wichtig dabei ist allerdings, dass die Heizkörper in ungenutzten Räumen nur gedrosselt und nicht ganz abgedreht werden. Türen zwischen unterschiedlich stark geheizten Räumen bleiben am besten geschlossen, damit kein unerwünschter Wärmeaustausch stattfindet.

Große Temperaturschwankungen vermeiden

Im gut gedämmten Neubau werden die Räume bei Bedarf rasch wieder warm. Im schlecht isolierten Altbau kann es hingegen ein bis zwei Tage dauern, wenn die Wände einmal ausgekühlt sind. Der Energiebedarf dafür ist hoch, eine Heizkostenersparnis bringt das nicht. Am besten wird – auch mit abgesenkter Temperatur – möglichst gleichmäßig geheizt, ohne große Temperaturschwankungen, so Robert Breitschopf, Innungsmeister der Wiener Installateure, gegenüber Ö1.

Nur einen Heizkörper aufzudrehen, um damit alle übrigen Räume zu heizen, sei aus mehreren Gründen eine schlechte Idee. Der Wärmeerzeuger im Hintergrund muss dabei mit voller Kraft laufen. Und es besteht die Gefahr, dass sich in den kälteren Räumen Schimmel bildet.

Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen und umgekehrt – je kälter, desto weniger. Kühlt die Raumtemperatur zu sehr ab, dann wird Wasser ausgeschieden und es kommt zu Schimmelbildung.

Das passiert, wenn die warme Luft im Nebenzimmer auf kalte Wände trifft und dort kondensiert. Zu den Räumen mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit zählen Küche, Bad und Schlafzimmer. Auch nasse Wäsche, die zum Trocknen aufgehängt wird, bringt viel Luftfeuchtigkeit in den Raum. 

Am besten Querlüften

Mit der Hilfe eines Hygrometers kann man die Luftfeuchtigkeit messen. Das Gerät ist kostengünstig in Baumärkten zu haben und hilft, festzustellen, wann wieder gelüftet werden muss.

Für den größten Luftaustausch sorgt kurzes Querlüften. "Am besten öffnet man zwei, drei Mal am Tag alle Fenster für ein paar Minuten", so Breitschopf gegenüber Ö1. Dieses kurze Querlüften habe keinen wesentlichen Einfluss auf die Heizung. "Drei bis fünf Minuten Querlüften wird den Raum nicht nennenswert abkühlen."

Gibt es einen zentralen Raumthermostat, kann er für die Zeit des Lüftens zurückgedreht werden. Der Fachmann rät davon ab, die Fenster dauerhaft gekippt zu haben. Die Wände rund um die Fenster kühlen beim Dauerlüften stark aus. Das fördert die Schimmelbildung, zudem steigen die Heizkosten.

Heizkörper entlüften

Wird ein Heizkörper seitlich oder oben nicht mehr richtig warm, ist Luft im Heizungssystem. Der Heizkörper gehört entlüftet. Wenn ich Heizkörper entlüfte, verliert das Heizungssystem Druck und Wasser muss nachgefüllt werden. Bei Fernwärmeheizungen wird das Wasser automatisch eingespeist, hier sollte es keine Probleme geben. Im Zweifelsfall aber lieber das Entlüften einem Profi überlassen. Heizungsanlagen gehören ohnehin regelmäßig vom Fachbetrieb gewartet. 

Alte Heizkörperventile austauschen

Eine ideale Raumtemperatur gibt es nicht. Jeder Mensch fühlt sich in einer anderen Umgebungstemperatur wohl. Die Umweltberatung Wien empfiehlt für das Wohnzimmer 20 bis 22 Grad, für das Schlafzimmer 16 bis 18 Grad.

Die Temperatur lässt sich am besten mit einem zentralen Thermostat steuern, alternativ über die verschiedenen Stufen der Thermostatventile an den Heizkörpern. Stufe 3 bzw. Markierungen wie ein Herz oder ein roter Punkt entsprechen etwa 20 Grad Celsius. Höher aufzudrehen sorgt nicht dafür, dass es schneller warm wird. Bei Stufe 5 wird der Raum nur auf 28 Grad überheizt, berichtet Ö1.