Mit rund 5 Milliarden Euro Schulden meldete Ende November 2023 René Benkos Signa Holding Insolvenz an; das war der Startschuss für eine Welle weiterer Pleiten aus dem Unternehmensimperium des Tirolers. 273 Gläubiger finden sich auf der ersten Gläubigerliste, jener der Dachgesellschaft. Wie hoch die Schulden der Signa insgesamt sind, ist aufgrund des extrem verschachtelten Firmenkonstrukts schwer durchschaubar.
Die deutsche "Bild" hat jetzt eine Liste an Schulden aus dem gesamten Signa-Konzern veröffentlicht – hier summieren sich die Verbindlichkeiten auf stolze 14 Mrd. Euro. Im Fokus stehen Benkos Schulden bei Banken. Österreichische Geldinstitute sind hier stark involviert. Allein bei Raiffeisen soll Signa Kredite über insgesamt 1,2 Mrd. Euro offen haben. Der größte Brocken entfällt mit gut 755 Mio. Euro auf die Raiffeisen Bank International. Bei Raiffeisen Wien-NÖ sind es 280 Mio. Euro.
Inwieweit die Kredite je zurückfließen, steht in der aktuellen Situation in den Sternen. Sowohl die Signa Holding als auch die beiden größten Töchter Signa Prime und Signa Development befinden sich in Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Werden die Sanierungspläne von den Gläubigern angenommen, erhalten sie binnen zwei Jahren eine Quote von 30 %.
Teils flossen die Bankkredite für die Signa auch in konkrete Immobilienprojekte.
Zwar sind es nicht unbeträchtliche Summen, um welche die heimischen Geldinstitute im Extremfall umfallen, sollten die Signa-Kredite gar nicht zurückfließen. Aber existenziell bedrohlich wäre das für die betreffenden Banken nicht, sagen Experten.