Coronavirus

So realistisch ist der Lockdown für Ungeimpfte

Am Freitag verkündete die Regierung neue Corona-Maßnahmen. Ab einer Belegung von 600 Intensivbetten wird ein Lockdown für Ungeimpfte verhängt.

Stefanie Riegler
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Lockdown in Wien im Jänner 2021 (Archivbild)
Lockdown in Wien im Jänner 2021 (Archivbild)
ALEX HALADA / picturedesk.com

Die Corona-Lage hat sich in den vergangenen Tagen zunehmend verschärft. Zuletzt lagen die täglichen Neuinfektionen jeweils über 3.500. Auch am Sonntag wurden 3.624 neue Fälle vermeldet. Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein reagierten und verkündeten am Freitag neue Corona-Maßnahmen. So wurde der  Corona-Stufenplan um eine vierte und fünfte Stufe erweitert.

Lockdown für Ungeimpfte ab 600 Intensivbetten

Ab 500 belegten Intensivbetten wird die vierte Stufe in Kraft gesetzt. Das bedeutet, dass Gastronomie, Events und Zusammenkünfte ab 25 Personen dann nur noch von Geimpften und Genesenen besucht werden dürfen. Auch ein PCR-Test reicht nicht mehr aus. Am Ende bzw. ab Stufe fünf (600 belegte Intensivbetten) wird ein Lockdown für Ungeimpfte umgesetzt. Jene Personen, die nicht geimpft sind, dürfen dann nur noch in Ausnahmefällen aus dem Haus.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein begründet die harte Maßnahmen so: "Wir sitzen alle im selben Boot. Es gibt nur Intensivstationen für uns alle, es gibt die Schulen und den Handel für alle. Wenn 600 der Intensivbetten von Covid-Patienten belegt sind, müssen wir reagieren. Dann sind die Spitäler ziemlich voll und die Menschen, egal ob geimpft oder nicht geimpft, könne sich nicht mehr sicher sein, nach einem Herzinfarkt oder einem Autounfall ein Intensivbett zu bekommen. Dann haben wir alle ein Problem. Dann müssen wir Nicht Geimpften den Zutritt zu bestimmten Bereichen verwehren – zum Schutz aller."

Die Einhaltung der Ausgangssperren für Ungeimpfte in Phase 5 solle stichprobenartig erfolgen, Tests bleiben vorerst zwar gratis, sollen aber unattraktiver gemacht werden.

Unwahrscheinliches Szenario

Laut Experten ist das Szenario, also ein Lockdown für Ungeimpfte, sehr unwahrscheinlich. Der Schwellenwert sei so hoch angesetzt, dass er kaum erreicht werden kann. Nur im Bundesland Niederösterreich könnte gemäß der jüngsten Prognosen mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent Anfang November der Schwellenwert von 30 Prozent auf den Intensivstationen überschritten werden.

Im Laufe der Pandemie trat diese Situation außerdem erst zweimal ein. Ende November 2020 wurde der Höchstwert mit 714 belegten Intensivbetten in Österreich erreicht. Damals war allerdings noch niemand geimpft. Ende April gab es erneut einen großen Anstieg mit über 600 belegten Betten. Doch auch zu diesem Zeitpunkt waren die Impfungen noch nicht weit fortgeschritten. 

Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sieht die neuen Maßnahmen der Regierung zwiespältig. Die 2G-Regel der Stufe 4 sei laut seinen Ansichten durchaus sinnvoll, um auf Ungeimpfte sanften Druck auszuüben. "Auch mit Rücksicht auf die Kollegen, die in den Spitälern arbeiten. Viele sind schon massiv verärgert darüber, dass sie immer noch unter überfüllten Intensivstationen zu leiden haben, weil sich viele Menschen nicht impfen lassen wollen", erklärte er gegenüber dem "Kurier".

Von der Stufe 5 hält er jedoch nicht viel: "In der Praxis wird das nur schwer umzusetzen und zu kontrollieren sein. Das wird für enorme Querelen sorgen."

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