"Lass mich dir deinen nächsten Partytrick zeigen", beginnt die Medizinstudentin Alet ihr Video. Dann zeigt sie, wie sie ihre Schuhe mit nur einer einzigen Handbewegung bindet – und löst damit Begeisterung in den Kommentaren aus. "Das ist das Coolste, das ich je gesehen habe", schreibt etwa jemand. Eine Mutter bedankt sich bei Alet: "Mein Sohn hatte bisher Mühe, sich die Schuhe zu binden, aber mit dieser Methode klappt es."
Die Methode, die Alet verwendet, nennt man den Ian-Knoten. Diese Art, mit deinen Schuhbändern eine Schleife zu binden, geht nicht nur schnell, sie hält auch besser – sagt zumindest der australische Informatiker Ian Fieggen, der ihn erfunden hat. Er ist durchaus sachverständig: Seit 26 Jahren analysiert er Knoten und hat inzwischen sogar ein Buch zum Thema veröffentlicht.
Wie der Knoten genau funktioniert, siehst du auf den folgenden Bildern:
Der größte Pluspunkt ist die Geschwindigkeit: Mit etwas Übung ist der Knoten in ein bis zwei Sekunden gebunden. Außerdem entsteht eine symmetrische, sauber sitzende Schleife, bei der beide Senkelenden gleich belastet werden – das kann sogar den Verschleiß reduzieren. Viele empfinden ihn auch als sehr stabil, wenn er korrekt ausgeführt wird.
Der Ian-Knoten ist ungewohnt zu lernen – am Anfang braucht man Koordination und ein paar Wiederholungen, bis er flüssig klappt. Und wie bei jedem Schleifenknoten gilt: Wird er falsch gebunden (z. B. als "Altweiberknoten"/"Granny Knot"), kann er leichter aufgehen – dann liegt das Problem aber eher an der Technik als am Knoten selbst.