Österreich

So sicher wäre Österreich vor einem Luftangriff

Die Bilder aus der Ukraine gingen um die Welt: Tausende flüchteten vor Angriffen in die Kiewer U-Bahn. Auch Österreich hätte gute Schutzkonzepte. 

Christian Tomsits
Teilen
In der Wiener U-Bahn wäre man vor Luftangriffen sicher.
In der Wiener U-Bahn wäre man vor Luftangriffen sicher.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Das Wichtigste zuerst: In Österreich herrscht keine Kriegsgefahr! "Das ist fernab jeder Realität", erklärte Christoph Kainz, der Präsident des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes im "Heute"-Gespräch. Doch die Berichte und Bilder über die furchtbare Lage der Bevölkerung in der Ukraine beunruhigten viele Österreicher. In Kiew und Charkiw suchten Tausende vor Luftangriffen Schutz in Bunkern, sogar die 60 Meter tief gebauten U-Bahnen wurden von der ukrainischen Regierung als Zufluchtsort für Bürger bereit gestellt. 

1/21
Gehe zur Galerie
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com

    "Heute" fand heraus, wie eine in etwa vergleichbare Situation bei uns aussehen könnte: Sollte Zivilschutzalarm ausgelöst werden, wären im ganzen Land hörbare Sirenen das Signal dafür, dass sich etwas Unerwartetes, Ungewöhnliches und potenziell Gefährliches ereignet hätte.

    Eine Minute Dauerton für drei Minuten bedeutet herannahende Gefahr, eine Minute an- und abschwellendes Läuten akuten Alarm.

    "Dann sollte man sofort das Radio aufdrehen, binnen Minuten würden alle wichtigen Informationen so an die Bevölkerung kommuniziert", so Christoph Kainz weiter. Er bestätigte, dass auch für ganz Österreich im Ernstfall Evakuierungspläne in der Schublade bereitlägen. Die Organisation im Katastrophenfall liefe kleinteilig auf kommunaler Ebene ab, das heißt Bürgermeister und Landeshauptleute wären für das akute Krisenmanagement zuständig.

    Jeder Keller bietet Schutz

    Prinzipiell bietet jedes Kellergeschoss und jeder unterirdische Raum ausreichend Schutz vor verschiedenen Gefahren. In Niederösterreich beispielsweise aber auch in anderen Bundesländern verfügen viele Häuser, die in der Hochphase des Kalten Krieges (1970er bis 1989) gebaut worden waren, über vorgeschriebene, belüftete Rückzugsräume. 

    U-Bahn in Wien könnte auch Bunker sein

    In Salzburg und Wien existieren laut unseren Informationen moderne Hochsicherheitsbunker für die Regierung. Das Bundesheer hat eigene Schutzräume für Soldaten. Einige Luftschutzkeller aus dem zweiten Weltkrieg, die nicht zugeschüttet, abgerissen oder anderweitig genutzt sind, wären in Wien auch für die Bevölkerung tatsächlich noch nutzbar. Außerdem bieten sich auch U-Bahn-Stationen als Bunker an, wie uns bestätigt wurde. Besonders die tiefer gebauten unterirdischen Stationen der Linie U1 und U3 wären logische und sehr sichere Luftschutzräume. 

    Vorrat anlegen wird empfohlen

    "Ein Bombenangriffs-Szenario ist in Österreich absolut nicht realistisch", beruhigt Kainz. Weit wahrscheinlichere seien Katastrophen wie etwa ein schwerer Sturm, besonders verheerendes Hochwasser oder ein plötzlicher und länger anhaltender Blackout. Darum empfiehlt der Experte jeden, sich ein Bild von seiner Umgebung zu machen und mögliche Schutzräume in Ruhe einmal auszukundschaften. "Außerdem rate ich jedem, sich einen vernünftigen Vorrat mit einigen Decken, Trinkwasser für ein paar Tage und ausreichend Nahrung anzulegen."

    Hier erfährst du, was du brauchst

    1/4
    Gehe zur Galerie
      Hygieneartikel, 1000g Nudeln, 18l Wasser, 500g Gries,...
      Hygieneartikel, 1000g Nudeln, 18l Wasser, 500g Gries,...
      Denise Auer