Coronavirus

SO sollen schwere Corona-Verläufe vorhergesagt werden

Kynurenin - klingt kompliziert, ist es auch. Das Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan könnte aber ein wichtiger Biomarker werden. 

Tobias Kurakin
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Der Med Uni Graz könnte ein Durchbruch in der Pandemie-Bekämpfung gelungen sein.
Der Med Uni Graz könnte ein Durchbruch in der Pandemie-Bekämpfung gelungen sein.
Julian Stratenschulte / dpa / picturedesk.com

Wer an Covid schwer oder mild erkrankt, ist nicht immer klar. Ein neuer Biomaker, an dem die Medizinische Universität Graz forscht, könnte jedoch dafür sorgen, dass schwere Krankheitsverläufe in Zukunft vorausgesagt werden können. Die Forschenden haben einen Zusammenhang zwischen einem Stoffwechselprodukt im Blut und einem schweren Corona-Verlauf erkannt. 

Mortalitätsrisiko soll bald schon vorhergesagt werden 

Ihre Erkenntnisse publizierten die Forscherinnen und Forscher im Journal "Antioxidants", wo sie vorschlagen, Kynurenin - ein Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan - als Biomarker zur Vorhersage eines erhöhten Mortalitätsrisikos zu verwenden.  Wie das Team unter der Leitung von Harald Mangge mitteilte, könnte also bald schon klar sein, wer schwerer am Virus erkrankt und wer glimpflicher davonkommt. 

Bisher war es unklar, was einem schweren Verlauf zu Grund liegt. Bei den meisten Patientinnen und Patienten, die schwer an Covid erkrankt waren, entwickelte sich manchmal nach fünf Tagen eine derartige Verschlechterung, die zu einer Lungenentzündung führte. 

Früherkennung bietet neue Chancen 

Die mögliche Früherkennung der Risiken könnte auch dafür sorgen, dass die Behandlungen der Erkrankten individueller von statten gehen könnte. "Stünde in den ersten Krankheitstagen, in denen es den Patientinnen und Patienten dem eigenen Empfinden nach noch gut geht, ein Blutwert zur Verfügung, welcher den weiteren Krankheitsverlauf prognostiziert, könnte die Behandlung gegebenenfalls angepasst und noch effektiver gestaltet werden", sagt Mangge.

Tödliche Verläufe des Coronavirus führt Mangge auf eine überhöhte Immunreaktion des Körpers und einem "Entzündungssturm" (Zytokin-Sturm) zurück. "Die initial rettende Immunreaktion gegen das Virus endet in einer Art immunologisch-entzündlichem Selbstmord", meinte der Forscher.

Die Daten, auf die sich die Forscher beziehen, haben sie selbst in einer Studie über Monate erhoben. Dabei verwendeten sie das Blut von 148 Patientinnen und Patienten, die an Corona erkrankt waren - 31 Patienten waren innerhalb von 90 Tagen verstorben. 

Das Hauptaugenmerk der Untersuchungen lag dabei auf Tryptophan-Stoffwechsel und seine Abbauprodukte: "Tryptophan ist schon seit vielen Jahren Gegenstand intensiver Forschung, da diese Aminosäure nicht zuletzt bei der Immunabwehr eine Rolle spielt", erklärte Mangge.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com