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Solaranlage in Wüste "grillt" Vögel im Flug
Mit einem skurrilen Problem haben die Verantwortlichen seit Monaten bei einer Solaranlage in der Mohave-Wüste zu kämpfen. Durch die Hitze der reflektierten Sonnenstrahlen fangen Vögel im Flug Feuer und verenden rund um die Anlage. Beobachter sprechen von einem Vogeltod "alle zwei Minuten", bis zu 28.000 Tiere sollen im Jahr verenden.
Mit einem skurrilen Problem haben die Verantwortlichen seit Monaten bei einer Solaranlage in der Mohave-Wüste zu kämpfen. Durch die Hitze der reflektierten Sonnenstrahlen fangen Vögel im Flug Feuer und verenden rund um die Anlage. Beobachter sprechen von einem Vogeltod "alle zwei Minuten", bis zu 28.000 Tiere sollen im Jahr verenden.
"Strahler" wurden die Vögel getauft - namendgebend waren die gebündelten Sonnenstrahlen, die die Vögel treffen und in Rauch aufgehen lassen, nachdem sie sich im Flug entzünden. Tierschützer besuchten bereits des öfteren die Anlage in der Mohave-Wüste und berichten von "einem Strahler alle zwei Minuten". Die Beobachter fordern vom Bundesstaat Kalifornien einen Stopp der BrightSource-Anlage, während die Betreiber das Kraftwerk ausbauen wollen.
"Es ist schwer zu beurteilen, ob der Standort oder die Technologie problematisch ist, aber die Situation ist dramatisch", so Garry Georgem der Umweltorganisation Audubon Society. Er weist darauf hin, dass "saubere" Energiegewinnung nicht ganz so umweltschonend ist, wie oft versprochen werde - so wurde für die Solaranlage ein Teil des Lebensraums der vom Aussterben bedrohten Wüstenschildkröte zerstört und Vögel würden in Windrad-Farmen "geschreddert".
300.000 Spiegel als Todesfalle
Die Solaranlage arbeitet seit Februar 2014, mehr als 300.000 riesige Spiegel reflektieren dabei die Sonnestrahlen auf drei vierzigstöckige Heizkessel. Das Wasser darin wird verdampft und treibt Turbinen an, die 140.000 Häuser mit Strom versorgen können. Gekostet hat das Projekt an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada rund 2,2 Milliarden Dollar. Das Problem: Das Licht lockt in Scharen Insekten an - und diese wiederum die Vögel in den Tod.
Die Behörden haben nun angekündigt, beim Jahrestag der Anlage einen Situationsbericht anzufertigen und die tätsächlichen Tier-Tode zu erfassen. Aufgrund der Zahlen soll dann entschieden werden, ob weitere solcher Anlagen genehmigt würden - an der bestehenden Anlage sollen die Zahlen aber nichts ändern. BrightSource selbst versprach, eine Lösung für das Problem zu finden und Geld in den Tierschutz zu investieren.