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"Wegen meiner Soli-Sucht habe ich ein Ohr verloren"

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Fast drei Jahrzehnte lang suchte Anthea Smith regelmäßig Solarien auf. Sie sei süchtig nach der künstlichen Bräune gewesen, sagt sie. Doch dann stellten ihr Ärzte eine Schock-Diagnose.

Die zweifache Mutter aus Bolton in der Metropolregion Manchester fühlt sich schuldig, dass sie ihre Gesundheit so leichtfertig aufs Spiel gesetzt hat.

Wie Anthea Smith (44) gegenüber "BBC" schildert, sei sie regelrecht süchtig nach der künstlichen Bräunen gewesen. Zum ersten Mal hatte sie sich als 14-Jährige in eine Sonnenbank gelegt und seither regelmäßig Solarien aufgesucht. Trotzdem hätte sie "keine Ahnung" über die damit einhergehenden Risiken gehabt.

2010 entdeckte sie einen seltsamen roten Fleck an ihrem linken Ohr, doch habe sie sich nichts dabei gedacht. Fünf Jahre später stellten Ärzte der Britin eine Schockdiagnose: Hautkrebs. Mittlerweile hatten schwarze Auswüchse das Ohr überzogen, die sich als bösartiger Tumor im dritten Stadium herausstellten. Die Ärzte hatten keine andere Wahl, die Ohrmuschel musste amputiert werden.

Doch dabei blieb es nicht. Bei einer zweiten OP wurde auch der innenliegende Teil des Ohres, Lymphknoten und sogar ein Stück des Schädelknochens entfernt. Mit Haut von einem ihrer Beine wurde der nun offenliegende Gehörgang verschlossen.

"Niemand sollte mit all dem leben müssen"

Die größte Herausforderung sei aber nicht der Krebs, sondern ihre eigene Scham gewesen, so die 44-Jährige. "Ich habe Schuldgefühle gegenüber meinem Ehemann und meinen Kindern, weil ich mir das alles selbst zugefügt habe." Sie hofft mit ihrer Leidensgeschichte andere Soli-Fans vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren: "Niemand sollte mit all dem, was ich ertragen muss, leben müssen. Schon gar nicht nur wegen ein wenig Bräune."

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