Dass sich der Futsalsport, die offizielle Version des Hallenfußballs, auch in Österreich rasant weiterentwickelt, zeigt der Gewinner zum "ÖFB Futsal-Tor des Jahres". Der 25-jährige Matthias Sadilek überraschte nämlich mit seinem Alleingang nicht nur die Gegner aus Belgien, sondern begeisterte auch die Futsal-Fans im Netz. Das sagt er über sein Tor.
Am großen Fußballfeld spielt Sadilek in der Regionalliga Ost für die Wiener Viktoria. Mit viel Herz und einer gehörigen Portion Power und Risiko hütet der 25-Jährige in der Halle das Tor von Rekordmeister Stella Rossa. Und auch im Nationalteam weiß der Keeper zu überzeugen.
Was ist Futsal?
Futsal ist seit 1989 die internationale Hallenfußballvariante des Weltfußballverbandes FIFA. Der Begriff Futsal ist eine Abkürzung der portugiesischen und spanischen Ausdrücke für Hallenfußball (futebol de salão bzw. fútbol sala). Futsal wird im 5 gegen 5 auf einem handballähnlichen Spielfeld mit einem sprungreduzierten Ball gespielt. Es gibt Out-Linien und keine Banden.
Das Spiel wird nach den internationalen FIFA-Futsal-Spielregeln ausgetragen. Ein Spiel dauert demnach 2 x 20 Minuten, bei Spielunterbrechungen (Tor, Out, Corner etc.) wird die Zeit angehalten.
Mit 6 WM-Titeln ist Brasilien das Schwergewicht im Futsal, gefolgt von Spanien mit 2 Titeln. Bei den von der UEFA organisierten Europameisterschaften hält Spanien bei 7 Titeln, gefolgt von Italien und Portugal (je 2).
Seine Risikofreudigkeit sorgte in der Futsal-EM-Quali Ende Jänner in Anderlecht gegen Belgien für das Tor des Jahres. Gegen die Top-Nation gab es zwar eine 2:7-Niederlage, doch das erste ÖFB-Tor im Spiel steuerte Sadilek mit einem Sololauf eindrucksvoll bei. Ein Instagram-Video zeigt den Volltreffer.
Das Tor des Jahres resultierte dabei aus einem Out in der eigenen Hälfte: Sadilek verließ sein Tor, um auf der linken Spielfeldseite, nahe der gegnerischen Hälfte, anspielbar zu sein – so spielten in der gegnerischen Hälfte plötzlich fünf Österreicher gegen vier Belgier.
Da sich die Gegner um das Decken der ÖFB-Kicker kümmerten, sah Sadilek einen offenen Raum, rannte an zwei Belgiern vorbei und hämmerte den Ball mit dem rechten Fuß ins Kreuzeck. Im Gespräch mit "Heute" erklärte der 25-Jährige:
„Wir spielten die Situation wie immer. Ich habe den Raum gesehen und dachte mir, 'dann probieren wir mal was.'“ÖFB-Futsal-Tormann Matthias Sadilek (25)Zum Tor des Jahres
Sadileks Volltreffer bedeutete gleichzeitig das erste Tor für ihn im Nationalteam. Weitere sollen folgen, immerhin ist der 25-Jährige so sicher mit dem Ball am Fuß wie kaum ein Kicker.
Bei der Auswahl zum Futsal-Tor des Jahres überzeugte Sadilek gegen durchaus sehenswerte Treffer wie einen Weitschuss von Alec Flögel (Sohn von Ex-Kicker Thomas Flögel), einer sehenswerten Eckball-Variante mit Treffer von David Rajkovic oder eine Ferserl-Kombination, abgeschlossen von Manuel Gager (Sohn von Ex-Kicker Herbert Gager).
Kurios: Alle vier Nominierten spielen derzeit beim Futsal-Rekordmeister Stella Rossa aus Wien.