Neue Pläne vor Wien-Wahl

Sonnendecks, Graffiti-WCs: Stadt krempelt Donaukanal um

Der Donaukanal bekommt ein Facelifting! Wiens beliebter Naherholungsraum soll grüner, sicherer und attraktiver werden. Die Details.
11.03.2025, 09:50

Normalerweise reist die SPÖ Wien für ihre Klubklausur ins Burgenland, doch diesmal bleibt sie in der Stadt. Statt eines mehrtägigen Treffens in Rust oder Frauenkirchen setzen die Roten auf eine Sitzung in der Seestadt. Begleitet von "We Are the Champions" von Queen zogen Bürgermeister Michael Ludwig und Klubchef Josef Taucher feierlich in den Saal ein. SPÖ-Chef Andreas Babler fehlte, dafür war die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures anwesend.

Im Mittelpunkt steht das Motto "Gut für Wien" – und dazu gibt es eine Reihe neuer Maßnahmen, die das Leben in der Stadt verbessern sollen.

Wiens Innenstadt wird zur Freizeitoase

Der Donaukanal hat sich in den letzten Jahren zum Hotspot für Erholungssuchende entwickelt. Die Stadt Wien möchte den innerstädtischen Treffpunkt jetzt attraktivieren. Unter dem Motto "DOKA wird WOW" erhält das Areal eine umfassende Umgestaltung – mit neuen Grünflächen, modernen Sitzmöglichkeiten, besserer Infrastruktur und einer klaren Trennung von Rad- und Fußwegen.

Planungsstadträtin Ulli Sima spricht von einem Meilenstein für die Stadt. "Uns ist es wichtig, auch in dicht verbauten Gebieten konsumfreie Zonen zu schaffen und für mehr Grün zu sorgen. Wien bleibt Vorreiter, wenn es darum geht, öffentlichen Raum für alle zugänglich zu machen." Der Umbau hat bereits begonnen und soll bis zum Sommer abgeschlossen sein.

Neue WC-Anlagen an vier Standorten im Graffiti-Design

Seit Juni 2024 gibt es am Donaukanal insgesamt vier neue öffentliche und kostenlose Sanitäranlagen. Alle neuen WC-Container erhielten ein "Brush-Over" im Graffiti-Look von Szene-Künstlerin Käthe Löffelmann. Von Gänsen, Eidechsen, Fischen bis hin zu Schnecken: Die spielerischen Motive auf den Containern spiegeln die tierische Welt der naturnahen Gewässer Wiens im Comic-Stil wider und fügen sich gleichzeitig perfekt in das typische Erscheinungsbild des Donaukanals ein.

Sonnendeck als Entspannungsoase

Zwischen Augartenbrücke und Rossauer Brücke wurde von der Stadt Wien – Brückenbau und Grundbau in Kooperation mit der für den Donaukanal zuständigen Abteilung Stadt Wien – Wiener Gewässer eine Holzkonstruktion erbaut, die für eine großzügige Liege- und Sitzfläche sorgt. Umgeben vom Grün der umliegenden Bäume, kann man hier mit direktem Blick aufs Wasser die Seele baumeln lassen: Das Sonnendeck verfügt über drei breite Stufen, ist etwa 75 m² groß und nicht nur stabil, sondern auch optisch ein echter Hingucker.

Donaukanal-Umgestaltung: Das wird gemacht

  • Der Abschnitt zwischen Salztorbrücke und Marienbrücke aufseiten des 1. Bezirks wird umfassend umgestaltet und begrünt.
  • Der Radweg wird durch zusätzliche Grünflächen baulich deutlich vom Fußweg getrennt, somit Rad- und Fußverkehr entflechtet.
  • Es kommen viele neue Sitzgelegenheiten, neue Bäume und Beete.
  • Der Umbau hat – nach Fertigstellung der großflächigen U-Bahn-Baustelle der Wiener Linien - vor Kurzem begonnen und soll bis zum Sommer abgeschlossen sein.

Getrennter Rad- und Fußweg sorgt für mehr Sicherheit

Immer wieder kam es entlang des Donaukanals zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern. Damit ist jetzt Schluss. Die Stadt Wien trennt erstmals baulich die beiden Verkehrswege. Der vier Meter breite Gehweg wird direkt an der Kaimauer entlanggeführt, während der ebenso breite Radweg entlang der U-Bahn-Mauer verläuft.

Zwischen den beiden Wegen entsteht ein Grünstreifen mit Sitzgelegenheiten und neuen Bepflanzungen. Zusätzlich wird direkt an der U-Bahn-Mauer ein schmaler Gräserstreifen angelegt. "Das sorgt für ein angenehmeres Miteinander und reduziert gefährliche Situationen", erklärt Sima.

Joboffensive soll 1.000 Jobs schaffen

Besonders im Fokus stehen Arbeitsmarkt, Bildung und Sicherheit. Bürgermeister Michael Ludwig und Klubchef Josef Taucher präsentieren die 18plus-Joboffensive, mit der 1.000 arbeitslose Jugendliche in den Berufseinstieg gebracht werden sollen. Unternehmen, die sie einstellen, erhalten Förderungen, und eine Jobmesse im Herbst soll den Arbeitsmarkt zusätzlich ankurbeln.

Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bekommen mit der neuen Frauenarbeitsstiftung Wien die Möglichkeit, sich in gefragten Berufen wie Technik, Klimaschutz oder Pflege weiterzubilden. Während der Ausbildung gibt es einen Zuschuss von 300 Euro monatlich.

Mehr Sicherheit in Wiens Öffis

Auch das Thema Sicherheit wird großgeschrieben. Immer wieder beklagen Fahrgäste unsichere Situationen in U-Bahnen und an Haltestellen. Die Stadt reagiert mit einer deutlichen Erhöhung des Sicherheitspersonals. Die Zahl der Security-Mitarbeiter bei den Wiener Linien wird durch das Sicherheits-Upgrade 2025 von 110 auf 150 erhöht.

Zusätzlich werden vier Millionen Euro in die technische Aufrüstung unterirdischer Straßenbahn-Haltestellen investiert. Damit soll nicht nur das subjektive Sicherheitsgefühl verbessert, sondern auch gezielt gegen problematische Entwicklungen in den Öffis vorgegangen werden. Die Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr schrittweise umgesetzt werden.

Mehr Unterstützung für Wiens Schulen – Psychologen und Sozialarbeiter

In Wiens Schulen häufen sich soziale Probleme und psychische Belastungen. Die SPÖ weitet daher das bereits 2024 gestartete Schulprojekt Multiprof aus. Multiprofessionelle Teams aus Psychologen, Sozialarbeitern und Pädagogen sollen noch heuer an insgesamt 40 Schulen in Wien im Einsatz sein, bis 2026 sollen es über 50 Standorte werden.

Ziel ist es, Schülern, Eltern und Lehrern schnelle und unkomplizierte Unterstützung zu bieten, um das Schulumfeld zu verbessern. Das Modell wurde in Favoriten und Margareten bereits erfolgreich erprobt und soll nun auf weitere Bezirke ausgeweitet werden.

Bessere Bezahlung und Karrierechancen für Gesundheitsberufe

Der Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich stellt Wien vor große Herausforderungen, deshalb will die SPÖ den Beruf attraktiver machen. Mit der Pflege-Offensive 2025 werden die Gehälter für Pflegekräfte und Ärzte erhöht, um Wien im Bundesländervergleich konkurrenzfähiger zu machen.

Zusätzlich werden neue Fachkarrieren geschaffen, die es Pflegekräften ermöglichen, sich innerhalb ihres Berufsfelds weiterzuentwickeln. Auch für Hebammen und medizinisch-technische Berufe sind Verbesserungen geplant. Wer sich für ein Studium in einem Gesundheitsberuf entscheidet, kann ab dem zweiten Ausbildungsjahr eine fixe Anstellung bei der Stadt Wien bekommen und bereits während der Ausbildung Gehalt beziehen.

Donaukanal wird klimafit umgestaltet

Nicht nur Arbeitsmarkt, Sicherheit und Bildung stehen auf der SPÖ-Agenda, sondern auch Klimaschutz. Mit dem Projekt Grüner Donaukanal werden zwischen Salztorbrücke und Marienbrücke insgesamt 1.200 Quadratmeter Beton entsiegelt und begrünt.

Neue Sitzgelegenheiten, Nebelstelen und Trinkbrunnen sollen für Abkühlung an heißen Tagen sorgen. Zusätzlich wird der Radweg klar vom Fußweg getrennt, um Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern zu vermeiden. Die Arbeiten laufen bereits und sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein.

SPÖ setzt auf Jobs, Sicherheit und Klimaschutz

Mit diesen Projekten will die SPÖ Wien auf die Zukunft vorbereiten und gleichzeitig im Wahlkampf punkten. Unter dem Motto "Gut für Wien" setzt die Partei auf greifbare Verbesserungen für Arbeitslose, Schüler, Berufstätige und Erholungssuchende.

Wenige Wochen vor der Wien-Wahl steht fest: Die SPÖ will mit konkreten Projekten statt mit leeren Versprechen überzeugen. Wie schnell die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

{title && {title} } CW,ck, {title && {title} } Akt. 11.03.2025, 10:08, 11.03.2025, 09:50