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Sorge um Austria! Minus 18,84 Millionen Euro in Bilanz

Die Wiener Austria veröffentlichte am Montag ihren Geschäftsbericht. Die Zahlen geben Anlass zur Sorge. Das Minus ist enorm.

Sebastian Klein
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Markus Kraetschmer über den Austria-Geschäftsbericht.
Markus Kraetschmer über den Austria-Geschäftsbericht.
Gepa

Am Sonntag jubelten die Veilchen noch über einen glücklichen Punkt im Wiener Derby. Der bärenstarke Goalie Patrick Pentz rettete seinem Team bei zu Gast bei Lokalrivalen Rapid ein 1:1. Dennoch gab es für die Anhänger der Austria am Montag ein böses Erwachen.

Am Vormittag gab der Klub den Geschäftsbericht der Saison 2019/20 bekannt. Die Zahlen sind alarmierend. Der Verein verzeichnet ein Minus von 18,844 Millionen Euro und wurde damit von der Corona-Krise und ihren wirtschaftlichen Folgen besonders hart getroffen.

In einer Aussendung wird das negative Ergebnis so begründet: "Grund für das negative Jahresergebnis, insbesondere für das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von -11.903 TEUR, sind schmerzliche Einmaleffekte, ohne die das operative Ergebnis positiv wäre. Aus kaufmännischer Vorsicht mussten ein nationaler und ein internationaler Großsponsor wertberichtigt werden. Eine mögliche Einbringung dieser beider Forderungen wurde durch die COVID-19-Krise deutlich erschwert. Diese zwei Einzelwertberichtigungen ergeben eine Summe im zweistelligen Millionenbereich."

AG-Boss Markus Kraetschmer: "Ich habe im Frühjahr gesagt, dass diese Lage für den Klub existenzbedrohend ist und wir alle Kräfte bündeln müssen, um unsere Austria da herauszuführen." Er rechnet die entstandenen Schäden durch die Covid-19-Krise in drei Kennzahlen vor. Bis Ende 2020 werde die Austria durch Ausfälle im Bereich Werbung/Sponsoring/VIP Hospitality 11,309 Millionen Euro Verlust gemacht haben, im Bereich Merchandising 0,271 Millionen, durch entgangene Eintrittsgelder 1,170 Millionen. Dem gegenüber Stünden Einnahmen durch die erste Corona-Förderung (0,373 Millionen) und die Kurzarbeit (1,065 Millionen). 

Die Austria ist schon seit Monaten auf der Suche nach einem neuen Trikotsponsor und vor allem nach einem Investor. Gespräche gab es laut Kraetschmer schon mehrere, aber noch keine Einigung. Die finanziellen Sorgen sind nicht neu und nicht ausschließlich durch die Pandemie verursacht. Der Stadionneubau kam dem Klub teuer zu stehen.

Zudem bleibt die Austria seit Jahren im sportlichen Bereich hinter den eigenen Erwartungen zurück. Damit fehlen aktuell die wichtigen Einnahmen durch die Teilnahme am Europacup. Zum Vergleich: Red Bull Salzburg spielt in der Champions-League-Gruppenphase. Rapid, der LASK und Wolfsberg vertreten die Bundesliga in der Europa League. Die Veilchen verpassten vergangene Saison die Meisterrunde, liegen auch aktuell nur auf dem achten Tabellenrang.

Das wird auch in der Aussendung betont: "Das Geschäftsmodell des FK Austria Wien war immer darauf aufgebaut, sich mit regelmäßigen Europacup-Teilnahmen und Transfers weiterzuentwickeln. Diese Einnahmen machten in der Saison 2017/18, in der Austria Wien das letzte Mal die UEL-Gruppenphase erreichte, in Summe rund 11,5 Millionen Euro und damit mehr als ein Drittel der damaligen Umsatzerlöse aus."

Hier erklärt Markus Kraetschmer den Geschäftsbericht:

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    Thorsten Schick trifft zum frühen 1:0 für Rapid.
    Thorsten Schick trifft zum frühen 1:0 für Rapid.
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      Die Austria-Saison 2020/21 in Bildern
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