Gesundheit

So viele Lebensjahre kostet dich dein Baby 

Dass mit der Geburt des Kindes auch schlaflose Nächte zu Hause einziehen, ist bekannt. Weniger bekannt ist, was dieser Schlafmangel bewirkt.

Sabine Primes
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Mit einem Baby ändert sich der Tagesablauf von heute auf morgen.
Mit einem Baby ändert sich der Tagesablauf von heute auf morgen.
Getty Images

Füttern, wickeln, in den Schlaf wiegen - das sind die Hauptaufgaben der Eltern in den ersten Lebenswochen ihres Neugeborenen. Und als ob das nicht schon genügend Herausforderung für frischgebackene Mütter ist, deutet nun eine Studie darauf hin, dass schlaflose Nächte Mütter um bis zu sieben Jahre altern lassen können.

Weniger als sieben Stunden Schlaf pro Nacht

Dr. Judith Carroll erstellte dazu eine Studie, die im Journal "Sleep Health" publiziert wurde. Sie zeigt auf, dass ein anhaltender Schlafmangel in den ersten sechs Monaten nach der Geburt zu einer frühzeitigen Alterung der Mütter beitragen kann. In der ersten Studie dieser Art befragte sie 33 Mütter einjähriger Kinder, wie viel Schlaf sie seit der Geburt ihrer Babys bekommen haben. Als Schlafpensum wurden weniger als sieben Stunden pro Nacht definiert.

Mehr als die Hälfte der 33 in der Studie untersuchten Frauen gaben an, dabei in den ersten sechs Monaten nach der Geburt ihres Kindes weniger als sieben Stunden pro Nacht geschlafen zu haben. Zusätzlich wurden den Müttern Blutproben entnommen und auf minimale Änderungen in der DNA untersucht. Diese geringfügigen Veränderungen stehen im Zusammenhang mit der Alterung von Menschen sowie der Entstehung von altersbedingten Krankheiten wie Herzproblemen oder einem frühzeitigen Tod.

Blutproben zeigen extreme Beanspruchung bei der Versorgung eines Neugeborenen 

Dr. Carroll nahm auch Blutproben der Frauen und analysierte es auf winzige Veränderungen ihrer DNA. Diese Veränderungen stehen im Zusammenhang mit dem Altern sowie altersbedingten Krankheiten wie Herzerkrankungen und einer höheren Wahrscheinlichkeit eines frühen Todes.

Die Ergebnisse zeigten, dass die ersten sechs Monate nach der Geburt eines Babys entscheidend sind. Schlafmangel in dieser Zeit beschleunigte das Altern – und damit das Risiko, krank zu werden. Regelmäßig weniger als sieben Stunden Schlaf pro Nacht kann den Körper einer Frau drei bis sieben Jahre älter machen. Allerdings half die Ehe oder das Zusammenleben mit einem Partner, die jungen Mütter jung zu halten, berichtet die Zeitschrift Sleep Health. Ob das Altern dauerhaft ist oder ob besserer Schlaf es in späteren Jahren aufhebt, sei noch zu überprüfen.

Jede Möglichkeit zum Schlafen nutzen

Sie empfiehlt frischgebackenen Müttern, jede Möglichkeit zum Schlafen zu nutzen, die sich ihnen biete. "Wenn das Baby um sieben oder acht Uhr abends einschläft und die Mutter auch müde ist, ist es vielleicht besser, einfach ins Bett zu gehen, als zu versuchen, wach zu bleiben". „Es ist auch wichtig, mehr Schlafmöglichkeiten zu haben. Wenn ein Partner, Freund oder Großelternteil verfügbar ist, würde ich junge Mütter ermutigen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit Mama wieder ins Bett gehen kann."

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