Niederösterreich

SP und FP kämpfen für Weiterführung der Ötscherlifte

"Alle Anstrengung" für die Rettung des Skigebiets sei aufzubringen. Das Land solle die Ötscherlifte übernehmen.

Erich Wessely
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Drama am Ötscher: Tourengeher stürzte ab.
Drama am Ötscher: Tourengeher stürzte ab.
Bild: Wikipedia

Nach dem Aus für die Ötscherlifte haben am Montag die Arbeiterkammer Niederösterreich (AK NÖ) und die FPÖ gefordert, dass das Land einspringen soll. Verlangt wurde eine Übernahme der Anteile der Schröcksnadel-Gruppe. Das Land hat diesem Vorschlag jedoch bereits eine Absage erteilt. LHStv. Franz Schnabl, Landesparteichef der SPÖ NÖ, will für die Weiterführung des Skibetriebs in Lackenhof kämpfen, hieß es in einer Aussendung.

"Hier wird einer ganzen Region der Todesstoß versetzt", meinten Schnabl und der Tourismussprecher der niederösterreichischen Sozialdemokraten, Landtagsabgeordneter. Rainer Windholz. Mit dem Skigebiet Lackenhof würde ein wichtiges Tourismusziel Niederösterreichs abhandenkommen, hieß es. "In der Region stehen nun neben den Skiverleihen, Angestellten rund um den Liftbetrieb auch zahlreiche Zulieferer, Gastronomie, etc. plötzlich und unerwartet vor den Trümmern ihrer Existenz", so Schnabl, der das Aus für die Anlagen auch in der Landesregierungssitzung am Dienstag thematisieren will. Die beiden SPÖ-Politiker forderten, "alle Anstrengung" für die Rettung des Skigebietes Lackenhof am Ötscher zu unternehmen.

"Alternativkonzept, das seinen Namen verdient"

Die SPÖ NÖ verlangt laut Windholz "ein Alternativkonzept, das seinen Namen auch verdient und das dem Skifahren in Lackenhof das Überleben sichert". Kritisiert wurden die von Landesrat Jochen Danninger (ÖVP) angekündigten Hilfsmaßnahmen. Die Sozialdemokraten richteten eine Anfrage rund um die angekündigte Schließung an Danninger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Auch AK NÖ-Präsident Markus Wieser hielt in einer Aussendung fest: "Die komplette Schließung des Skigebiets Lackenhof hätte nicht nur verheerende Auswirkungen für die Arbeitnehmer der Ötscherlifte, sondern auch für alle Gastronomie-, Beherbergungsbetriebe und die regionale Wirtschaft." Er forderte: "Das Land Niederösterreich soll über die ecoplus Alpin die Anteile der Schröcksnadel-Gruppe übernehmen. So soll der Ötscherlift fortgeführt werden, als Teil eines wesentlichen regionalen Zukunftskonzepts."

"Wir erwarten uns, dass die Region Lackenhof ebenso gesehen und unterstützt wird wie alle anderen Regionen Niederösterreichs, um touristische und damit wirtschaftliche Perspektiven sicherzustellen", verlangte der Präsident der AK NÖ - mehr dazu hier. Es brauche gerade für die Ostregion entsprechende Angebote, um nachhaltigen Tourismus zu ermöglichen. Eine Petition der Marktgemeinde Gaming im Bezirk Scheibbs, zu der Lackenhof gehört, die sich für den Fortbestand des Skigebietes einsetzt, verzeichnete am Montag bereits mehr als 15.500 Unterstützerinnen und Unterstützer.

Übernahme gefordert

Die FPÖ Niederösterreich forderte am Montag ebenfalls erneut eine 100-prozentige Übernahme durch die ecoplus Alpin GmbH. Landesparteichef Udo Landbauer warf der ÖVP Niederösterreich in einer Aussendung ein "Fortsetzen der Politik der Zerstörung des ländlichen Raumes" vor. "Für die Region ist die Schließung der Skilifte eine Katastrophe. Es geht um über hundert Arbeitsplätze, Privatzimmervermieter, Sportgeschäfte, Gastwirte und viele mehr, die vom Wintertourismus leben", betonte FPÖ-Bezirksparteiobmann LAbg. Reinhard Teufel. Die von Danninger angekündigte finanzielle Unterstützung nannten die Freiheitlichen einen "PR-Schmäh und reine Beruhigungspille".

Das Ende war vergangenen Freitag verkündet worden. Als Grund hatten die Schröcksnadel-Gruppe als Mehrheitseigentümer und das Land Niederösterreich, das via ecoplus Alpin GmbH 40 Prozent der Gesellschaft hält, mangelnde Wirtschaftlichkeit genannt. Landesrat Danninger stellte am Sonntag drei Mio. Euro für Tourismusentwicklung und Betriebe in Lackenhof in Aussicht. Weiter bestehen bleibt das Kinderskiland, ermöglicht werden könnte darüber hinaus das Tourenskigehen. Eine - von mehreren Seiten geforderte - generelle Übernahme der Liftanlagen durch das Land werde es aber nicht geben.

Laut Plan werden die Lifte - sobald dies von der Witterung her möglich ist und wie seilbahnrechtlich vorgeschrieben - im Frühjahr zurückgebaut. Weitere Gespräche soll es mit den zwölf fest angestellten Mitarbeitern geben. Ziel sei, eine Tätigkeit in einem anderen Skigebiet der Schröcksnadel-Gruppe oder der ecoplus Alpin GmbH für die Beschäftigten sicherzustellen. Die Inhaber der Hochkar-Ötscher-Kombikarte für 2021/22, einer Saisonkarte für diese beiden Regionen, können bis zum Saisonstart vom Kauf zurücktreten oder diese in ein entsprechendes Ticket für das Hochkar umwandeln.

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