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SPD vorne – Wer künftig Deutschland regieren könnte

Deutschland hat gewählt, die SPD dürfte äußerst knapp als Sieger hervorgehen. Doch geht sich für die Sozialdemokraten eine Regierung aus?

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    Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) geht mit seiner Frau Britta Ernst zur Wahl.
    Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) geht mit seiner Frau Britta Ernst zur Wahl.
    Peter Kneffel / dpa / picturedesk.com

    Die aktuellsten Hochrechnungen bescheinigen der SPD einen knappen Sieg bei der Bundestagswahl am Sonntag. Mit Stand 21.10 Uhr lagen die Sozialdemokraten von Olaf Scholz nur etwas mehr als einen Prozentpunkt vor der Union aus CDU/CSU und Herausforderer Armin Laschet"Heute" berichtete.

    Wer die künftige Regierung stellt, bleibt aber noch offen. Rein rechnerisch würden sich anhand der aktuellen Prognosen wieder für eine Neuauflage der großen Koalition reichen. Wahrscheinlicher ist aber ein Dreierbündnis. Und: Laschet, obwohl Zweiter, stellt für sich den Regierungsanspruch.

    "Ampel": SPD, Grüne und FDP

    SPD und Grüne ziehen bei vielen Themen weitgehend an einem Strang – wie etwa bei der Vermögensteuer oder einer Lockerung der Schuldenbremse. Die FDP würde es indes einige Überwindung kosten, mit Grünen und Sozialdemokraten zu regieren. Ihr Chef Christian Lindner gibt als Ziel aus, eine "Linksverschiebung der Politik" mit höheren Steuern zu verhindern. Eine Ampelkoalition schließt er aber nicht aus; die FDP würde aber einen sehr hohen Preis dafür verlangen, etwa den Posten des Bundesfinanzministers.

    "Jamaika": Union, Grüne und FDP

    In dieser Konstellation wären es die Grünen, die viel Überwindung aufbringen müssten, schließlich gibt es zwischen CDU/CSU und FDP viele Überschneidungen. Sie könnten versuchen, die Grünen etwa in ihrer Klima- und Sozialpolitik auszubremsen. "Jamaika" ist mit einer schweren Hypothek belastet: 2017 scheiterten die Verhandlungen über ein solches Bündnis krachend, weil die FDP sie in letzter Minute platzen ließ.

    Zwar kann sich FDP-Chef Christian Lindner ein nochmaliges Kneifen kaum erlauben, doch die inhaltlichen Differenzen mit den Grünen bleiben; insbesondere weil diese auch die Industrie beim Klimaschutz in die Pflicht nehmen wollen.

    "GroKo": Große Koalition aus CDU und SPD

    Zwar gibt es zwischen den bisherigen Koalitionspartnern keine unüberwindbaren Hürden. Aber insbesondere die SPD hat wenig Neigung, das ungeliebte Bündnis mit der Union neu aufzulegen. Ganz ausgeschlossen ist der neue "GroKo"-Aufguss aber nicht. Es könnte dazu kommen, wenn sich Grüne und FDP bei den Verhandlungen verhaken und kein Bündnis mit beiden Parteien zustande kommt.

    Rot-Grün-Rot

    Den ersten Hochrechnungen vom Wahlabend zufolge war es unwahrscheinlich, dass es für eine Koalition aus SPD, Grünen und den Linken überhaupt reicht. Und selbst wenn eine rechnerische Mehrheit zustande kommen sollte, dürfte es schwierig werden – entscheidende Hürde ist die Außenpolitik: Die Linke steht Nato und Bundeswehreinsätzen ablehnend gegenüber. Bei Sozialpolitik, Gesundheit, der Rente, aber auch in der Steuerpolitik gibt es hingegen viele Gemeinsamkeiten der drei Parteien.

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      picturedesk.com; iStock – "Heute"-Montage