Coronavirus

Spitalswesen vor Kollaps? Ärztekammer schlägt Alarm

Vor einem drohenden Kollaps in den heimischen Spitälern warnt nun die Ärztekammer. In einigen Spitälern sei der Betrieb gar nicht mehr gesichert.

Michael Rauhofer-Redl
Das Personal im Gesundheitsbereich – Ärzte und Krankenpfleger – könnte bald auch arbeiten gehen, wenn es (noch= corona-positiv ist.
Das Personal im Gesundheitsbereich – Ärzte und Krankenpfleger – könnte bald auch arbeiten gehen, wenn es (noch= corona-positiv ist.
Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

Vor einer Zuspitzung des Personalmangels in heimischen Spitälern warnt die Österreichische Ärztekammer am Montag in einer Aussendung. Insbesondere in Wien und Tirol, wo es aktuell immer wieder zu Ambulanzschließungen und Bettensperren komme, sei der Spitalsbetrieb punktuell schwer bis gar nicht mehr aufrechtzuerhalten, aber auch in den übrigen Bundesländern werde es eng.

"Es braucht nicht viel und das System kippt endgültig und unaufhaltsam", skizziert Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte. "Kommen zum eklatanten, generellen Personalmangel in unseren Spitälern nur wenige Krankenstände oder selbst notwendiger Urlaub hinzu, ist eine Schließung einer ganzen Abteilung oft unausweichlich."

Forderung nach mehr Personal

"Corona hat ja schon deutlich gezeigt: bevor uns die Betten ganz ausgehen, geht uns sowieso das Personal aus. Diesen Stehsatz wiederhole ich nun schon seit Jahren. Und seit Jahren liegen der Politik unsere Konzepte vor, wie das zu verhindern ist – geschehen ist leider nichts", unterstreicht Mayer. Die einfache Rechnung: Es brauche mehr Personal – und zwar durch die Investition in neue Dienststellen, durch die Nachbesetzung offener Stellen und das Anbieten von bereits bewilligten Ausbildungsstellen, fordert die Ärztekammer. Der kommende Finanzausgleich stelle eine gute Möglichkeit dar, den Bundesländern die notwendigen finanziellen Mittel für das fehlende Personal zur Verfügung zu stellen.

Das seien die wichtigsten drei Punkte, auf die seit Jahren hingewiesen werde. "Aber man hört uns einfach nicht zu", ärgert sich Mayer. "Vielleicht hört man uns ja am 22. September nochmal genauer zu, wenn wir uns mit einer von der Bundeskurie für angestellte Ärzte initiierten Enquete, die wir zusammen mit der MedUni Wien veranstalten, mit Experten aus den Bereichen Spitalswesen, Medizin und Forschung – aus dem öffentlichen wie aus dem privaten Bereich – die Frage stellen 'Wieviel Personal braucht das Spital?' Damit unterstreichen wir auch nochmals, wie wichtig uns dieses brennende Thema ist", heißt es in der Aussendung abschließend.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf