Eklat in der Tiroler SPÖ. Der frühere Landeschef und "Partei-Rebell" Georg Dornauer wurde aus dem Landtagsklub geworfen. Hintergrund war ein nicht abgesprochener Alleingang Dornauers. Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, war ein Dringlichkeitsantrag zur Aufteilung der Tiwag-Übergewinne der Stein des Anstoßes.
Dornauer brachte diesen auf eigene Faust ein, nachdem es zuvor zu keiner diesbezüglichen Einigung mit der eigenen Partei und der ÖVP gekommen war. Pikant: Auf Dornauers Antrag prangt das SPÖ-Logo, auch wenn die Aktion mit dem eigenen Klub nicht abgesprochen war und der Politiker auch keine Unterstützung der nunmehrigen Ex-Fraktion bekommen hatte.
Dornauer selbst versicherte, dass es ihm um sozialdemokratische Inhalte gehe. Anders sieht das offenbar der rote Klub. Alle Abgeordneten der Regierungsparteien müssten sich an Regeln für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit halten, teilt Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl via Aussendung mit.
"Dazu gehören unser gemeinsames Abstimmungsverhalten bei Anträgen der Opposition und unser gemeinsames Vorgehen bei Anträgen der Regierungsparteien. Ein Abweichen von dieser Vereinbarung würde wichtige Projekte unseres Regierungsprogramms gefährden", zeigt sie kein Verständnis für Dornauers Alleingang.
Menschlich sei eine solche Entwicklung zu bedauern, um die gemeinsame Arbeit für Tirol fortsetzen zu können, sei sie aber "alternativlos", so Fleischanderl.
Wie die "TT" berichtet, findet noch am Abend ein Landesparteivorstand der SPÖ statt. Hier könnte es gar zum Parteiausschluss Dornauers kommen. Seitens der Bundes-SPÖ gibt es zu dieser Causa bislang keine Stellungnahme.