Migrationsansage bei EU-Gipfel

Kanzler Stocker: "Wir entscheiden, wer zu uns kommt"

Bundeskanzler Christian Stocker fordert ein EU-weites Umdenken in der Asylpolitik. Österreich ist Teil einer Allianz gegen illegale Migration.
Nicolas Kubrak
02.10.2025, 13:18
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Kanzler Stocker will den Migrations-Turbo zünden. Am Donnerstag kamen in Kopenhagen europäische Staats- und Regierungschefs zusammen. Im Fokus: der Kampf gegen illegale Migration.

Neben Bundeskanzler Stocker nahmen daran unter anderem die italienische Ministerpräsidentin Meloni, der belgische Premierminister De Wever sowie Ursula Von der Leyen und Antonio Costa teil.

Kanzler fordert mehr Abschiebungen

Der Kanzler betonte dabei die Notwendigkeit von weiteren Abschiebungen: "Wir müssen jene rückführen, die kein Aufenthaltsrecht in unserem Land haben." Dabei verwies er auf die am Donnerstag erfolgte Abschiebung eines verurteilten Straftäters nach Syrien ("Heute" berichtete). "Österreich ist damit weiterhin das einzige europäische Land, das Abschiebungen nach Syrien durchführt und damit europäischer Vorreiter", so der ÖVP-Chef.

"Wir müssen selbst entscheiden, wer zu uns kommt"

Stocker weiter: "Wir müssen selbst entscheiden, wer in unser Land kommt und nicht kriminelle Netzwerke und Schlepperbanden."

Die jüngsten Massenankünfte aus Libyen in Griechenland, wo tausende Menschen über eine neue Migrationsroute ins Land kamen, würden laut dem Kanzler "den dringenden Bedarf" zeigen, "unsere gemeinsamen Bemühungen im Kampf gegen illegale Migration zu verstärken".

Europäische Allianz gegen illegale Migration

Zwölf europäische Staaten – darunter Österreich, Deutschland, Italien oder Großbritannien – fordern nun Maßnahmen, um die "komplexen Herausforderungen" der illegalen Migration zu bekämpfen.

In einem gemeinsamen Statement betonen sie die Notwendigkeit eines "ganzheitlichen Ansatzes", sowie von Innovation, um mit den Herausforderungen der illegalen Migration Schritt zu halten. Die zwölf Staaten sagen einander Unterstützung in fünf Schlüsselpunkten zu.

Die zentralen Themenfelder der Europäischen Allianz gegen illegale Migration

  • Härteres Vorgehen gegen Schlepper und Sicherung der Grenzen: Strafverfolgungsbehörden sollen über Befugnisse, Daten und Fähigkeiten verfügen, grenzüberschreitend gegen die Bedrohung vorzugehen.
  • Sicherstellung von robusten Gesetzesrahmen und Asylsystemen: Abschreckung gegenüber jenen, die das Sytem untergraben wollen sowie Umsetzung internationaler Rahmenwerke auf eine Weise, die Missbrauch verhindert und es Regierungen ermöglicht, moderne Herausforderungen anzugehen.
  • Klare Linie bei Rückführungen: Einheitliche Prinzipien, Nutzung von diplomatischem Druck und Visa-Hebeln, um Rückführungen umzusetzen. Zudem Aufbau neuer Partnerschaften (u.a. mit Drittstaaten), um Verfahren zu beschleunigen.
  • Verstärkung des Migrationsmanagements: Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern, Unterstützung durch IOM und UNHCR, Initiativen in den Bereichen Entwicklung, Bildung und freiwillige Rückkehr.
  • Innovation im Zentrum der Migrationsreform: Neue Modelle und Pilotprojekte sollen das Geschäft der Schlepper untergraben und Migration zukunftstauglich steuern.

Es bleibt mit Spannung abzuwarten, ob und welche weiteren Länder sich der Allianz künftig anschließen.

{title && {title} } nico, {title && {title} } Akt. 02.10.2025, 14:47, 02.10.2025, 13:18
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