Die von Donald-Trump kritisierte Rolltreppe im UNO-Headquarter hat bei Österreichs Kanzler Christian Stocker (VP) zwar funktioniert, dafür ist er am Mittwoch in seinem Hotel in Manhattan im Aufzug stecken geblieben. Schneller vorwärts kam Außenministerin Beate Meinl-Reisinger – sie joggte im roten Dress mit Botschaftern durch den Central Park. Ihre Mission war am Shirt aufgedruckt: "Partnerschaft, Dialog, Vertrauen".
Es ist das Motto von Österreichs Bewerbung für die Periode 2027/28, wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen vor Medienvertretern in Österreichs Vertretung bei den Vereinten Nationen wohlwollend zur Kenntnis nahm: "Österreich ist seit 70 Jahren Mitglied der UNO. Wir wollen uns noch stärker einbringen, deshalb bewerben wir uns um einen nicht-ständigen Sitz."
Staatsoberhaupt VdB: "Wir sind davon überzeugt, dass wir eine Stimme für die vielen kleinen Staaten sein können." Für Meinl-Reisinger ist die Kandidatur keine "gmahde Wiesn", sie ist nach ihren Gesprächen in New York aber sicher: "Österreich wird gehört."
Gehör gefunden beim Anführer der freien Welt hat – zumindest für zwei Minuten – auch Stocker, der bei dessen Empfang im Lotte-Hotel war.
Trump habe dort eine "verbindliche Rede" gehalten, er bekam danach die Möglichkeit, "einige persönliche Worte mit dem Präsidenten zu wechseln", so der Kanzler gegenüber "Heute".
"Auch seine Gattin Melania war dabei." Thema war Trumps Migrationskritik an Österreich („53 Prozent im Gefängnis Ausländer“): "Die Zahl an sich ist nicht falsch." Einschränkung: 20 Prozent dieser Personen seien EU-Bürger.
Während Staatsoberhaupt Van der Bellen und Kanzler Stocker am Donnerstag bereits zurück in Wien erwartet werden, spricht Neos-Chefin Meinl-Reisinger gleich zwei Mal vor der UNO. Im Sicherheitsrat geht es am Donnerstag um Künstliche Intelligenz. Als Vertreterin Österreichs wird sie dann vor dem Weltforum in der Nacht auf Freitag zu den großen globalen Fragen Stellung nehmen.