Oberösterreich

SPÖ stichelt trotz eigener Niederlage – "ÖVP am Ende"

Die SPÖ erlitt bei der NÖ-Wahl ihr historisch schlechtestes Ergebnis. In einer ersten Reaktion übt die SPÖ in OÖ nun scharfe Kritik – an der ÖVP.

Peter Reidinger
Pamela Rendi-Wagners SPÖ schaffte auch in NÖ keine Zugewinne. Die Reaktion aus OÖ zum schlechten Wahlergebnis beschäftigte sich statt mit der eigenen Partei mit der ÖVP.
Pamela Rendi-Wagners SPÖ schaffte auch in NÖ keine Zugewinne. Die Reaktion aus OÖ zum schlechten Wahlergebnis beschäftigte sich statt mit der eigenen Partei mit der ÖVP.
ALEX HALADA / APA / picturedesk.com

SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner räumte ein, es sei "kein einfacher Tag für die Sozialdemokratie" gewesen. Laut vorläufigem Ergebnis verliert die ÖVP ja stolze 9,7 Prozentpunkte, stürzt auf 39,9 Prozent ab.

Aber auch die SPÖ fällt auf 20,6 Prozent – das ist ein Minus von 3,3 Prozent. Damit dürfte die Debatte um Rendi-Wagner wieder aufflammen.

Aus dem Burgenland kamen schon am Sonntag erste kritische Töne. Man müsse das schwache Abschneiden genau analysieren, so Landesgeschäftsführer Roland Fürst.

Und Oberösterreich? Da beschäftigt sich die Landespartei in einer ersten Reaktion ausschließlich mit der ÖVP.  Das Wahlergebnis sei "ein eindeutiges Zeichen der Unzufriedenheit mit der Regierungsarbeit der ÖVP", hieß es in einer Aussendung.

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    Großer Gewinner war die FPÖ mit 25,0 Prozent (+10,3). Die Blauen überholten damit die SPÖ und belegen den zweiten Platz.
    Großer Gewinner war die FPÖ mit 25,0 Prozent (+10,3). Die Blauen überholten damit die SPÖ und belegen den zweiten Platz.
    Thomas Lenger

    OÖ: SPÖ-Attacke auf ÖVP

    "Die nächste krachende ÖVP-Niederlage zeigt, dass die Zeit der ÖVP an der Regierungsspitze abgelaufen ist. Die ÖVP hat das Vertrauen der Menschen verloren und deswegen ist es auf Bundesebene Zeit für einen raschen Neustart", so Landesgeschäftsführer Florian Koppler.

    Die ÖVP sei dabei gescheitert, im Teich der rechten Wähler zu fischen, so Koppler. Das spiele der FPÖ in die Hände: „Dass gerade die nö. Regierungsmitglieder Nehammer und Karner mit der Asyl-Symbolpolitik mit Zelten und Schengen-Veto wie ein Katalysator für die FPÖ gewirkt haben, zeigt, dass diese ÖVP am Ende ist. Das ist auch ein Wink mit dem Zaunpfahl für die ÖVP in OÖ, die sich allzu oft von der FPÖ politisch treiben lässt“.

    Zum eigenen schwachen Abschneiden verlor die Landespartei in der Aussendung kein Wort.

    Retourkutsche der ÖVP

    Die OÖVP meinte: „Das Ergebnis ist wie erwartet nicht erfreulich. Aber die Volkspartei Niederösterreich hat trotz sehr schwieriger Rahmenbedingungen mit einem deutlichen Abstand zu den anderen Parteien den klaren ersten Platz erhalten. Dazu gratuliere ich“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.

    ÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsbergers Aussage klang ein bisschen nach Retourkutsche für die SPÖ-Reaktion. Er meinte: "Ein genauerer Blick auf das Ergebnis zeigt, dass neben Prozenten auch die Plätze der Parteien verschoben wurden: Die bisher zweitplatzierte SPÖ ist deutlich auf den dritten Platz zurückgefallen".

    FPÖ-Haimbuchner zufrieden: "Ist gut so"

    FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner zeigte sich wenig überraschend zufrieden mit dem Ergebnis der Freiheitlichen: "Die FPÖ ist wieder im Aufwind. Die Menschen haben bei der heutigen Wahl ganz klar die demokratischen Karten neu verteilt. Die ÖVP hat nunmehr nicht mehr die absolute Mehrheit in diesem Land und das ist gut so."