Spuck-Attacken im Zug – Fahrgäste immer brutaler

Das Personal in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn, Busse) wird immer öfter Ziel von Übergriffen. Neben wüsten Beschimpfungen und Drohungen kommt es auch zu tätlichen Angriffen, berichtet der "Kurier".

Bedrohungen mit Messer im Nachtzug

"Die Übergriffe nehmen zu. Ich habe am Montag einen Rundruf in allen Eisenbahnbetrieben machen lassen. Unisono sagen die Kollegen, dass die Übergriffe steigen und brutaler werden. Das beginnt mit einem Auf-den-Arsch-Hauen, geht über Anspucken bis hin zu einer Watsche", erklärt Roman Hebenstreit, ÖBB-Betriebsratschef und Vorsitzender der Gewerkschaft vida.

Vor allem das Personal in den Nachtzügen soll laut seinen Angaben regelmäßig bedroht werden: "Dort sagen die Kollegen, dass es an der Tagesordnung ist, dass sie bedroht und beschimpft werden, oder dass man ihnen ein Messer hinhält."

Übergriffe wegen Maskenpflicht

Die Übergriffe erfolgen meist wenn wenig Leute im Zug oder im Bus unterwegs sind. Hebenstreit fordert daher wieder mehr Personal in den öffentlichen Verkehrsmitteln. "Wenn zwei Zugbegleiter in einem Zug auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit von Übergriffen geringer", betont er.

Eine weitere Forderung der Gewerkschaft ist, dass Angriffe auf Lenker und Kontrollorgane des öffentlichen Verkehrs künftig als schwere Körperverletzung geahndet werden. Zudem möchte Hebenstreit einen Sicherheitsgipfel von Verkehrs- , Justiz- und Innenministerium: "Es kann nicht sein, dass es Jobs gibt, bei denen man um Leib und Leben fürchten muss." Viele Übergriffe seien auf die Maskenpflicht zurückzuführen.