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Ermittlungen gegen drei Ballett-Lehrer eingeleitet

Nach den Berichten um die schweren Missstände, die seit Jahren an der Wiener Ballettakademie herrschen sollen, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.

Heute Redaktion
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Die Staatsanwaltschaft hat nun offiziell gegen drei Personen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Untersuchungen gegen zwei ehemalige Lehrerinnen und einen männlichen Kollegen laufen laut Behördensprecherin Nina Bussek in Richtung Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und Quälen von unmündigen Personen.

Das Strafgesetzbuch sieht dafür Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren vor. Bussek betonte einem Bericht der "Kleinen Zeitung" zufolge, dass man noch zu Beginn der Erhebungen stünde und die Dauer der Untersuchungen noch nicht abschätzbar sei. Zunächst müssten die Verdächtigen und die Betroffenen befragt und Beweismaterial gesammelt werden.

Nach Bekanntwerden des Skandals um die untragbaren Zustände an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper hat auch Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) eine umfassende Prüfung angekündigt und zu diesem Anlass eine Sonderkommission initiiert.

Am Donnerstag trat sie unter der Leitung von Verfassungsgerichtshofpräsidentin Brigitte Bierlein zu ihrer ersten Sitzung zusammen.

Es sind schwere Vorwürfe, die der "Falter" vergangene Woche nach langer Recherche publik gemacht hat: Mädchen und Buben sollen misshandelt, psychisch missbraucht, gedemütigt und in die Magersucht getrieben worden sein.

Die Anschuldigungen richten sich vornehmlich gegen eine mittlerweile entlassende Lehrerin, die ihre Schülerinnen im Unterricht getreten und gemobbt haben soll. Auch einen sexuellen Übergriff habe es gegeben: Einem Lehrer wird vorgeworfen, die körperliche Zuneigung eines jugendlichen Ballettschülers ausgenutzt zu haben.

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