Gefährlicher "Risikofaktor"

Staatsschützer – Klimakrise bedroht unsere Sicherheit

Wirtschaftskrisen, politische Instabilität: Klimaforscher, Militärs und Politiker warnen vor den Folgen des Klimawandels für die nationale Sicherheit.
Bernd Watzka
13.02.2025, 11:25
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Deutsche Klimaforscher, Militär-Experten und der Geheimdienst (BND) machten den Anfang und warnten vor dramatischen Folgen der Erderwärmung für ihr Land. Die nationale Sicherheit und der Wohlstand der Menschen sei bedroht.

"Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken." Die Klimakrise sei "die größte Sicherheitsgefahr unserer Zeit", erklärte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock. Der Klimawandel destabilisiere, verschärfe Konflikte um Land, Wasser und Nahrung und verstärke Migration.

"Existenzgrundlage" in Gefahr

Wer Klimaschutz schleifen lasse, "bedroht die Existenzgrundlage von Menschen, ihren Wohlstand, unsere innere Stabilität und setzt die globale Sicherheit aufs Spiel", warnte die Außenministerin. Daher sei Klimaschutz auch Sicherheits- und Geopolitik.

„Der menschengemachte Klimawandel und die damit einhergehende Erderhitzung ist eine der größten globalen Risikofaktoren.“
Österreichische SicherheitsstrategieZitat aus den Doktrin

Klimakrise als "Multiplikator"

Das heimische Außenministerium verweist dazu auf "Heute"-Anfrage auf die Österreichische Sicherheitsstrategie: "Der menschengemachte Klimawandel ist einer der größten globalen Risikofaktoren. Er wirkt auch als Konflikttreiber und Bedrohungsmultiplikator."

Daraus folgten "negative Auswirkungen auf Volkswirtschaften und humanitäre Krisen sowie Flucht- und Migrationsbewegungen. Auch Österreich ist aufgrund seiner geografischen Lage von diesen Entwicklungen besonders betroffen", heißt es in dem Bericht.

"Eine der fünf größten Bedrohungen"

BND-Präsident Bruno Kahl betrachtet die Folgen des Klimawandels wie Destabilisierung und Migration "als eine der fünf großen externen Bedrohungen für unser Land". Die anderen Bedrohungen seien Russland, China, Cyber-Gefahren sowie der internationale Terrorismus.

Erderwärmung steigt auf 2,7 Grad

In dem Bericht wird davor gewarnt, dass die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf rund 2,7 Grad - verglichen mit dem vorindustriellen Zeitalter - steigen könnte, wenn die derzeitige Klimapolitik fortgesetzt wird.

Probleme für Wirtschaftswachstum

"Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen bedrohen die Sicherheit und das Eigentum der Bürger, gefährden den wirtschaftlichen Wohlstand und führen zu Unterbrechungen in kritischen Infrastrukturen und dem öffentlichen Leben", heißt es weiter.

Auch steigende humanitäre Krisen und unterbrochene Lieferketten. Ressourcenknappheiten und Nahrungsmittelunsicherheit würden "wiederum Migration erzwingen". Außerdem drohten mehr internationale Konflikte und Kriege.

Gesteckte Klimaziele einhalten

Die Autoren riefen in dem Report zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens auf: Je länger das aufgeschoben werde, "desto kleiner wird der Gestaltungsspielraum und desto politisch und ökonomisch teurer ist die Kurskorrektur".

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