Stadtadler aus Wien und NÖ räumten in Bayern ab

Überragender Pokalregen für die jüngsten Skispringerinnen und Skispringer aus Wien & Niederösterreich: Bei den Auftaktspringen der Internationalen Kindervierschanzentournee in Bayern haben die sieben nominierten Stadtadler mit Trainerin Nükhet Stanfel gleich fünf Siege in ihren Altersklassen geholt. Der jüngste Stadtadler fährt sogar mit einem Doppelsieg aus Deutschland heim. Insgesamt drei Stadtadler tragen über den Sommer das gelbe Trikot als Halbzeitführende in ihren jeweiligen Wettkampfgruppen. So erfolgreich hat noch nie eine Kindervierschanzentournee für die Stadtadler begonnen.

Wegen Pandemie monatelang kein Training

"Das hätten wir uns so nicht einmal im Traum ausgemalt", jubelt Stadtadler-Sportvorstand Bernhard Wadsak. "Unsere Kinder hatten in diesem für alle mühsamen Coronajahr überhaupt keine Vergleichsmöglichkeit. Einigen von ihnen war wegen der Pandemiemaßnahmen monatelang kein Training erlaubt. Und dann melden sie sich so extrem stark zurück. Das freut uns natürlich alle ganz besonders."

Albin (6) siegt auf Zehn- und 18-Meter-Schanze

Überflieger dieser Kindervierschanzentournee ist ohne Zweifel der kleinste Mann im Stadtadler-Starterfeld: Albin Hauser (6) aus Wien-Hernals holt sich bei den ersten beiden Tourneestationen jeweils den Sieg in seiner Altersklasse. Mit 7 und 7,5 Metern holt er auf der Zehn-Meter-Schanze in Reit im Winkl nicht nur die jeweiligen Höchstweiten sondern auch die besten Punkte der Jury. Am Tag darauf lässt Albin auf der 18-Meter-Schanze von Berchtesgaden im ersten Durchgang seinem Verfolger, Josef Hörbiger vom WSV Wörgl, noch den Vortritt. Im zweiten Durchgang springt er allen anderen aber mehr als zwei Meter davon. Mit Weiten von 12,5 und 15 Metern sichert er sich sowohl den Tagessieg in Berchtesgaden und mit dem ersten Platz aus Reit vom Vortag auch die Halbzeitführung in der Gesamttournee-Wertung in seiner Alterklasse.

Elly (9) siegt mit 11 und 13 Metern

Den Siegespokal von Berchtesgaden nimmt auch Elly Förster, die neunjährige Stadtadlerin aus dem niederösterreichischen Bezirk Schwechat, mit nach Hause. Auf den Kälbersteinschanzen springt Elly 11 und 13 Meter und sichert sich mit deutlichem Vorsprung Platz 1. Am Vortag hatte ihre direkte Mitstreiterin, Franziska Frohwieser vom WSV Reit im Winkl, noch Heimvorteil. In Reit war Elly zwar mit Sprüngen auf 7 und 6,5 Meter vorne, die Jury hat der Lokalmatadorin aber um 1,2 Puankte mehr gegeben. Elly und Franziska teilen sich jetzt über den Sommer das gelbe Trikot als Führende in der Leistungsklasse Mädchen I.

Paul (8) holt sich Ex-aequo-Halbzeitführung in der Gesamttourneewertung

Genau umgekehrt ist das Tourneewochenende für Paul Kaman, den achtjährigen Stadtadler ebenfalls aus dem Bezirk Schwechat, gelaufen. Auf den Steinbachschanzen in Reit im Winkl war er mit Weiten von 17 und 16,5 Metern für den Rest seiner Alterklasse uneinholbar. Hier sichert sich Paul souverän Platz 1. In Berchtesgaden gelingen ihm zwei Sprünge auf 13,5 Meter, nur knapp getopt von Felix Wimmer vom SC Bischofshofen, der beide Male die 14-Meter-Marke geknackt hat. Platz 2 am Kälberstein und Platz 1 in Reit bedeuten aber auch für Paul die Ex-aequo-Halbzeitführung in der Gesamttourneewertung.

Theo (9) gewinnt er mit ungeschlagenen Höchstweiten von 17,5 Metern klar

Den fünften Stadtadlersieg des Wochenendes verdanken wir Theo Danner, dem neunjährigen Stadtadler aus dem niederösterreichischen Bezirk St. Pölten-Land. In Reit im Winkl gewinnt er mit ungeschlagenen Höchstweiten von 17,5 Metern klar und holt sich als Gesamtsieger der letzten Kindervierschanzentournee gleich wieder den Tagessieg. In Berchtesgaden spielen dann die Nerven nicht mehr ganz so mit. Im ersten Durchgang schafft er noch 14,5 Meter und liegt an zweiter Stelle. Im zweiten Durchgang fällt er mit einem guten Sicherheitssprung auf 13,5 Meter um 0,4 Punkte auf Platz 3 zurück. In der Gesamtwertung liegt Theo damit aber weiterhin am starken Platz 2.

Auch Nico (10), Fridolin (10) und Simon (11) sind vorne dabei

Zwei Medaillen aus Bayern nimmt außerdem Nico Greilhuber (10) mit heim nach Wien-Währing. Mit zwei Sprüngen auf 25 Meter wird er in Reit Fünfter, in Berchtesgaden kämpft er sich um 1,4 Punkte sogar ans Stockerl heran. Die Sprünge auf 24 und 23,5 Meter bringen ihm Platz 4 in der Tageswertung und auch Platz 4 zur Tournee-Halbzeit in der Gesamtwertung. Auch Fridolin Hauser aus Wien-Hernals hat in dieser Altersklasse tolle Sprünge gezeigt. Mit Weiten von jeweils 22,5 Metern war es Platz 7 in Reit und mit 22 und 20 Metern dann Platz 8 in Berchtesgaden. Mit Platz 7 in der aktuellen Gesamtwertung ist auch für Fridolin noch viel drinnen.

Darüber hinaus hat in der Altersklasse mit den meisten Startern Simon Kleineidam (11) aus Wien-Landstraße aufgezeigt. In Reit gelingen ihm Sprünge auf 26,5 und 25 Meter und Platz 7, in Berchtesgaden landet Simon bei 23 und 24,5 Metern auf Platz 9. In der Gesamtwertung ist er damit zur Halbzeit ebenfalls in den Top 10.

"Es ist toll zu sehen, mit wieviel Freude und Euphorie die Kinder endlich wieder Bewerbe springen dürfen. Wir freuen uns natürlich auch, dass wir in der aktuellen Vereinswertung auf Platz 2 aller teilnehmenden Vereine sind - ganz knapp hinter dem fast doppelt so großen Team vom SC Erzbergland. Es wird also eine spannende zweite Hälfte der Kindervierschanzentournee im Herbst", prognostiziert Stadtadler-Sportvorstand Bernhard Wadsak.

In Bischofshofen und Hinzenbach geht's weiter

Die Internationale Kindervierschanzentournee ist einer der wichtigsten Bewerbe für Nachwuchs-Skispringerinnen und Skispringer in Mitteleuropa. Wie bei den Erwachsenen gibt es zwei Springen in Deutschland und zwei in Österreich. Die rot-weiß-roten Stationen in Bischofshofen (Salzburg) und Hinzenbach (Oberösterreich) stehen für die Kinder nach den Sommerferien am Plan. Die Stadtadler hatten bei der letzten Auflage der Tournee vor zwei Jahren jeweils einen Gesamtsieger bei den Mädchen und bei den Burschen. Das ist auch deswegen beachtlich, weil sie noch immer der einzige Skisprungclub in Österreich ohne eigene Schanze sind. Seit Jahren kämpfen die Adler aus der Bundeshauptstadt für eine Nachwuchsschanze in Wien. Mit mehr als 30 aktiven Mädchen und Burschen und über 140 Mitgliedern sind die Stadtadler einer größten Skisprungclubs Österreichs.