Erst das so deutlich verlorene Champions-League-Finale gegen Paris St.-Germain (0:5), dann das überraschende Achtelfinal-Aus bei der Klub-WM gegen Brasilien-Vertreter Fluminense (0:2) – bei Inter Mailand, dem Ex-Klub von Österreichs Fußball-Star Marko Arnautovic, flogen die Fetzen.
Alles begann mit deutlichen Worten von Kapitän Lautaro Martinez, der seine Mitspieler angriff, ohne Namen zu nennen: "Wer nicht bleiben will, der soll gehen", stellte der Argentinier klar. Er habe "viele Sachen gesehen, die mir nicht gefallen haben", so der Stürmer.
Auf wen Martinez da angespielt hatte, erklärte Vereinspräsident Giuseppe Marotta dann später. "Vermutlich meinte er damit die Situation von Hakan Calhanoglu, die wir so bald wie möglich lösen wollen." Der türkische Teamspieler hatte die Klub-WM verletzt verpasst, soll die "Nerazzurri" in Richtung Galatasaray Istanbul verlassen wollen. "Wenn ein Spieler nicht mehr bei einem Verein bleiben will, dann ist es besser, wenn er geht", ergänzte der Klub-Boss, Martinez habe nur "die Wahrheit gesprochen".
Aussagen, die Calhanoglu selbst so nicht stehenlassen wollte. Der Mittelfeldspieler reagierte via Instagram, betonte, dass er trotz seiner Verletzung in die USA gereist sei, dies sei ihm "wichtig" gewesen. "Ich wollte der Mannschaft nahe sein und sie unterstützen. Leider habe ich mir dann eine weitere Verletzung zugezogen."
"Aber was mich am meisten getroffen hat", ergänzte Calhanoglu, "waren die Worte, die danach kamen. Harte Worte. Worte, die spalten, nicht vereinen."
Und auch in Martinez´ Richtung fand Calhanoglu deutliche Worte: "Ich habe gelernt, dass derjenige der wahre Anführer ist, der zu seinem Teamkollegen steht, und nicht derjenige, der nach jemandem sucht, dem er die Schuld geben kann, wenn es so einfacher ist." Er respektiere alle Meinungen, meinte der türkische Teamspieler dann mit Blick auf die Aussagen des Präsidenten, "aber Respekt kann nicht einseitig sein. Ich habe dieses Trikot nie verraten, ich habe nie gesagt, dass ich bei Inter nicht glücklich bin."
Die Gerüchte über einen Galatasaray-Wechsel nehmen allerdings kein Ende, obwohl Calhanoglus Vertrag noch bis 2027 läuft.