Niederösterreich

Starkregen sorgte für über 300 Feuerwehr-Einsätze

Flüsse traten über die Ufer, Straßensperren, Hunderte Florianis im Dauereinsatz: Starkregen sorgte für Hochbetrieb bei den Helfern.

Erich Wessely
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    Starkregen: Bilder aus Wieselburg
    Starkregen: Bilder aus Wieselburg
    Einsatzdoku

    Wegen starker Regenfälle gab es laut ÖAMTC-Mobilitätsinformationen am Sonntagnachmittag einige Verkehrsbeeinträchtigungen in Niederösterreich. Unter anderen kam es auf der B3, Donaustraße, zu wechselweisen Anhaltungen bei Grein. Weitere betroffene Straßenzüge waren im Bezirk Wieselburg die L96 sowie im Bezirk Melk, wo auf der L89 bei Texing und in Kirnberg die Mank über die Ufer getreten war. Die B4, Horner Straße, musste bei Zissersdorf wegen eines Murenabgangs gesperrt werden - mehr dazu hier.

    Schon über 300 Einsätze 

    Starkregen in der Nacht und am Sonntag selbst hatte in den niederösterreichischen Bezirken St. Pölten, Melk, Scheibbs und Tulln bis am Nachmittag für etwa 320 Feuerwehreinsätze gesorgt. Es habe Wassereintritte in Keller gegeben, Bäche seien angeschwollen und teilweise über die Ufer getreten, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit - mehr dazu hier. Die Erlauf trat in Wieselburg stellenweise über die Ufer. Binnen eines Tages regnete es rund 50 Liter pro Quadratmeter - mehr dazu hier.

    1.700 Florianis aufgeboten

    Die freiwilligen Helfer mussten in Teilen von NÖ zu Auspump- und zu Sicherungsarbeiten ausrücken. Verklausungen in Bächen seien gelöst, Sandsäcke aufgebracht und umgestürzte Bäume beseitigt worden, so Resperger. Dem Sprecher zufolge waren 120 Feuerwehren mit etwa 1.700 Kameraden aufgeboten. Die Einsätze dauerten am Sonntagnachmittag an.

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      Starkregen: Bilder aus dem Bezirk Tulln
      Starkregen: Bilder aus dem Bezirk Tulln
      BFKDO Tulln/Stefan Öllerer

      Lokale Überschwemmungen

      Am frühen Sonntagabend zog auch das Bezirksfeuerwehrkommando Tulln Bilanz: "Seit dem Sonntagmorgen waren die Feuerwehren im Bezirk gefordert. Durch die anhaltenden Regenfälle, seit Samstag sind über 95 Liter/m² gefallen, sind die Flüsse und Bäche wie Perschling, Große und Kleine Tulln und andere Bäche angeschwollen. Dadurch gab es lokale Überschwemmungen und Treibholz wurde mitgeschwemmt was zu Verklausungen führte. Die Feuerwehr musste diese Verklausungen bei Brücken und Wehren räumen."

      Und weiter: "Außerdem musste Keller und Garagen ausgepumpt werden. Es gab lokale Vermurungen, wo Straßen freigemacht werden mussten. Gräben und Einlaufrohre mussten von Geröll und Holz geräumt werden, damit das Wasser abfließen konnte. Es waren 17 Feuerwehren mit an die 200 Frauen und Männer im ganzen Bezirk im Einsatz."

      "Danke an die Kameraden"

      Der zuständige Landesvize Stephan Pernkopf (VP) sagte zur Situation: „In ganz Niederösterreich kam es in den letzten Stunden und Tagen zu großen Regenfällen. In Teilen des Landes konnten die Gewässer die Wassermassen nicht mehr komplett aufnehmen, und traten über die Ufer. Besonders das Mostviertel war betroffen. Danke an die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, die hier im Einsatz standen.“

      Der Beginn des astronomischen Sommers fiel dieses Jahr buchstäblich ins Wasser, zog auch ubimet am Sonntagabend Bilanz. Seit Samstagfrüh hat es laut den Wetterexperten der Österreichischen Unwetterzentrale vor allem im Nordosten des Landes vielerorts intensiv und lang anhaltend geregnet, in einem Streifen von Lunz am See bis ins Tullnerfeld kamen verbreitet an die 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. "Beachtlich sind auch die Regenmengen im Nordburgenland von 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter", so ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

      Sommerlicher Juni-Endspurt

      Trotz aller Wetterkapriolen dürfte der Juni-Endspurt recht sommerlich ausfallen. "Schenkt man den Mittelfristprognosen Glauben, erwartet uns am kommenden Wochenende im ganzen Land sonniges und sommerlich warmes Wetter mit Höchstwerten teils jenseits der 30-Grad-Marke", so Spatzierer.

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        Bilder aus Kirnberg an der Mank
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        Plutsch