Wien

Startschuss für "klimafitte" Pötzleinsdorfer Straße

An allen Ecken wird Wien "klimafit" gemacht. Neben dem Reinlpark in Penzing fiel heute auch der Startschuss für den Umbau der Pötzleinsdorfer Straße.

Louis Kraft
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    Die Pötzleinsdorfer Straße in Währing soll klimafit werden, sind sich Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ, l.) und Bezirkschefin Silvia Nossek (G) einig.
    Die Pötzleinsdorfer Straße in Währing soll klimafit werden, sind sich Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ, l.) und Bezirkschefin Silvia Nossek (G) einig.
    Sabine Hertel

    Um Wien zur "lebenswerten Klimamusterstadt" zu machen, legt sich die Stadtregierung voll ins Zeug. Gleich in zwei Bezirken fiel heute der symbolische Startschuss zu einer klimawandel-anpassenden Umgestaltung. Der Reinlpark in Penzing wird zu einem "Klimapark" mit Wasserspiel und Segelboot umgestaltet, wir haben berichtet, in Währing wird die Pötzleinsdorfer Straße umgebaut.

    Bereits im Dezember wurde der Umbau angekündigt, wir haben berichtet, nun machten Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) mit einem symbolischen Spatenstich den Weg für die Arbeiten frei. Bis Oktober 2022 soll das Radwegenetz verbessert, bis März 2023 die Baumallee umgestaltet werden. Die Bäume der historischen Allee bleiben erhalten, wird betont.

    Sichere und attraktive Radverbindung

    Ein Schwerpunkt der Neugestaltung liegt im Ausbau der Radinfrastruktur für Pötzleinsdorf und Gersthof. In der Pötzleinsdorfer Straße und der Gersthofer Straße entsteht bis Herbst 2022 ab der Erndtgasse bis zum Max-Schmidt-Platz eine über 900 Meter lange, neue attraktive Radfahreinrichtung.

    Die Errichtung sicherer und attraktiver Radverbindungen sei entscheidend für die Weiterentwicklung Wiens als Hauptstadt der klimafreundlichen Mobilität, betonte Sima: "Wir fördern als Stadt ganz gezielt umweltfreundliche Mobilität und investieren deshalb in dieser Legislaturperiode 100 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau der städtischen Radinfrastruktur. Dass wir im Zuge dieses Projekts die neue Radverbindung mit wichtigen Maßnahmen zum Schutz der wunderschönen alten Allee kombinieren können, ist eine echte Win-Win-Situation und macht das Projekt umso erfreulicher", so die Stadträtin.

    Historische Baumallee als "Klimaanlage der Stadt" 

    Verbunden wird die Errichtung neuer Radinfrastruktur mit der Rettung der historischen Allee. Die vor über 200 Jahren angelegte Allee ist aus dem Ortsbild Pötzleinsdorfs nicht wegzudenken. 107 Linden säumen die Straße beidseitig vom Pötzleinsdorfer Schloßpark bis zur Scheibenbergstraße, die älteste davon aus dem Jahr 1813.

    Zudem ist die Allee einer Teil der "Klimaanlage" Wiens. Die Pötzleinsdorfer Straße ist eine der wichtigen Frischluftschneisen, über die kühle Wienerwaldluft in die Stadt gezogen wird. Nur durch einen intakten Baumbestand sei gewährleistet, dass sich die Luft am Weg in die Stadt nicht frühzeitig erwärmt und so auch in den dichter verbauten Stadtteilen noch kühlende Wirkung entfaltet. Umso wichtiger ist es, diesen alten Baumbestand zu retten. 

    "Dass wir nicht zuschauen dürfen, wie die Pötzleinsdorfer Allee stirbt – das ist für mich völlig klar. Ebenso klar ist, dass wir eine sichere Radverbindung von und nach Pötzleinsdorf brauchen", erklärt Nossek. Sie freut sich, dass nun beides umgesetzt werde. "Wir erhalten die Pötzleinsdorfer Allee für unsere Kinder und Enkelkinder und machen Währing ein ganzes Stück klimafitter", so Nossek.

    Baumschutz mit ausreichend Grünraum und baumfreundlichen Abstellplätzen

    In langer und aufwändiger Planung hat der Bezirk gemeinsam mit den Fachdienststellen der Stadt im Rahmen des Projekts "Klimafitte Pötzleinsdorfer Straße" entsprechende Maßnahmen erarbeitet: Jeder einzelne Baum wird wieder ausreichend Grünbereich, neues Erdreich und Bewässerung bekommen. Wo möglich, werden baumverträgliche Abstellflächen für Autos hergestellt. 

    Die "klimafitte Pötzleinsdorfer Straße" wird im Rahmen der Förderprogramme "lebenswerte Klimamusterstadt" und des Wiener Hauptradwegeprogramms durch die Stadt Wien und den Bezirk Währing finanziert. Voraussichtlicher Abschluss der Arbeiten für den Radweg in der Pötzleinsdorfer und Gersthofer Straße sowie die Sanierung der Allee auf der stadteinwärts rechten Seite ist im Herbst 2022. Die Sanierung der Pötzleinsdorfer Allee auf der stadteinwärts linken Seite folgt 2023. Im Vorfeld der Arbeiten der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau wird das Wasserversorgungsnetz durch die Stadt Wien – Wiener Wasser erneuert.