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Stau und Öffi-Sperre wegen Schüler-Demo in Wiener City

Wiener Schüler demonstrierten am Montag gegen eine Reform in der Postenzuweisung ihrer Lehrer. In der Wiener City kam es zu Verkehrsbehinderungen. 

Marlene Postl
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Junge Aktivisten demonstrierten am Montag in der Wiener City.
Junge Aktivisten demonstrierten am Montag in der Wiener City.
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Am Montagnachmittag musste der Wiener Stadtverkehr innehalten. Öffis konnten nicht fahren, der Verkehr stockte und staute. Das Verkehrsradar des ARBÖ vermeldete Verkehrshindernisse rund um das Rathaus und am Ring, die Linien 1A, 2A und 3A konnten im Bereich des Ring und der Innenstadt nur eingeschränkt fahren. 

Grund dafür ist eine Demonstration gegen Bildungskürzungen. Schüler, Lehrer und Eltern gingen gemeinsam auf Wiens Straßen, um gegen Budgetkürzungen und für mehr Ressourcen im Bildungsbereich zu demonstrieren. Nach einer Bildungsreform der Stadt klagten Betroffene über einen schmerzlichen Lehrermangel. Lehrerstunden sollen künftig nach Schülerköpfen zugeteilt werden, Schulen sehen sich nun gezwungen, Klassen aufzutrennen und umzuverteilen.

Bildungsreform reißt Freundschaften auseinander

Für die Kinder bedeutet dies konkret weniger Betreuung, außerdem werden bereits eingespielte Klassen und Freundschaften so einfach auseinandergerissen. Eine Wiener Volksschulklasse sorgte mit einer herzzerreißenden Aktion für Aufsehen: Um ihre Lehrerin nicht zu verlieren, wollten Kinder ihr Gehalt von ihrem eigenen Taschengeld finanzieren. 

Erst waren Wiens Schüler gezwungen, mit Lockdowns und Homeschooling zurechtzukommen. Kaum ist nun etwas Normalität zurückgewonnen, sollen sie ihre neben der Familie engsten und bedeutendsten Bezugspersonen verlieren. Besonders im Kindesalter sind Freundschaften wichtig und prägend – etliche Schüler werden diese aber genau in der jetzigen Zeit der Unsicherheit verlieren.