Ukraine

Staudamm-Flutwelle in Ukraine – das sind die Folgen

Der Damm beim Kachowkaer Stausee in der Nähe von Cherson wurde zerstört. Die Folgen könnten katastrophal sein. Eine riesige Flut droht.

Roman Palman
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    In der Nacht auf 6. Juni wurde der Dnipro-Staudammes am Wasserkraftwerk Kachowka in die Luft gesprengt – <a target="_blank" data-li-document-ref="100274935" href="https://www.heute.at/g/staudamm-bei-cherson-gesprengt-ukraine-droht-riesen-flutwelle-100274935"><em>"Heute"</em> berichtete</a>.
    In der Nacht auf 6. Juni wurde der Dnipro-Staudammes am Wasserkraftwerk Kachowka in die Luft gesprengt – "Heute" berichtete.

    Am Dienstagmorgen meldete das ukrainische Militär, dass der Damm beim Kachowkaer Stausee in der Nähe von Cherson zerstört wurde. Bilder in den sozialen Medien zeigen, wie Wassermassen ungehindert durch das gesprengte Bauwerk strömen.

    Bereits im letzten Herbst beschuldigten sich Ukrainer und Russen gegenseitig, den Staudamm zerstören zu wollen. Das Ausmaß der Zerstörung und deren Folgen sind bisher unklar. Es drohen aber riesige Überschwemmungen in der Region Cherson. Die Einwohner werden gemäß den Behörden derzeit evakuiert.

    Was ist der Kachowkaer Stausee?

    Der Stausee hält rund 18 Kubikkilometer Wasser. Vor der Zerstörung des Damms soll der Stausee Rekordmengen an Wasser gehalten haben. Von der Zerstörung betroffen sein könnten bis zu 80 Städte in der Region Cherson, die unterhalb des Staudamms liegen.

    Besonders schwer könnten Ortschaften am linken Ufer des Dnipro betroffen sein, da diese niedriger als das rechte Gebiet liegen. Auch die Inseln im Flussdelta könnten überflutet werden. Viel Infrastruktur wird durch die Wassermassen wohl mitgerissen oder beschädigt werden.

    VIDEO: So schlimm könnte die Flutwelle werden

    Auswirkungen auf die Krim

    Aus dem Kachowka-Stausee kommt das Wasser, das durch den Nord-Krim-Kanal die Krim versorgt. Durch die Zerstörung des Staudamms dürfte der Wasserspiegel im Stausee und damit auch im Kanal gesunken sein. Für die von Russland annektierte Halbinsel Krim könnte das zum Problem werden. Seit Frühling wird das Wasser aus dem Staudamm für die Landwirtschaft benutzt.

    Allerdings hat die Krim laut dem "Spiegel" acht Jahre ohne dieses Wasser überstanden, nachdem die Ukraine 2014 die Wasserzufuhr abgeschnitten hatte, auch wenn dadurch etwa die Anpflanzung von Reis nicht mehr möglich war.

    VIDEO: So zerstört ist der Kachowka-Staudamm

    Durch andere Kanäle werden von dem Stausee auch die südukrainischen Regionen Dnipro, Cherson und Saporischschja versorgt. Die Gefahr des Wassermangels existiert auch dort, weil die Geräte für die Wasseraufnahme dann oberhalb des Wasserspiegels lägen.

    Stromversorgung

    Das Wasserkraftwerk Kachowka erzeugt Elektrizität für die Südukraine. Wenn das Wasser im Stausee absinkt, würden Teile der Regionen Cherson und Saporischschja ohne Strom bleiben. Die Ukraine hat aufgrund russischer Drohnen- und Raketenangriffe auf die Infrastruktur schon jetzt massive Probleme mit der Stromversorgung.

    Hinzu kommt, dass das riesige Atomkraftwerk Saporischschja nicht gekühlt werden kann. Dieses liegt weiter oben am Fluss und ist für die Kühlung auf das Wasser aus dem Stausee angewiesen. Der Betrieb ist aber seit September komplett eingestellt, daher braucht es kaum Wasser. Eine Atomkatastrophe durch mangelnde Kühlung ist damit unwahrscheinlich, jedoch eine Wiederinbetriebnahme ohne den Stausee nicht möglich.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com