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Todes-Raser von Luttach jammert – heute U-Haft?

Der 27-jährige Todeslenker aus Südtirol wurde bereits ins Gefängnis verlegt. Am Dienstag soll seine Anhörung stattfinden.

Heute Redaktion
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Stefan L. sitzt seit Montag in Haft. Er zeigt Reue und macht sich große Vorwürfe - so soll er seinem Pflichtverteidiger, Alessandro Tonon, gesagt haben: "Es wäre besser gewesen, ich wäre gestorben anstelle der anderen Menschen."

Vor seiner Fahrt, bei der sieben Personen starben, sei ihm selbst nicht bewusst gewesen, wie stark er wirklich alkoholisiert war. Der Wert von knapp zwei Promille (1,96 Promille ergab der Alko-Test) habe ihn dann doch überrascht. In Italien gilt eine 0,5-Promille-Grenze.

Zu den Umständen des Unfalls wird weiterhin ermittelt. Bevor der 27-Jährige in seinen Audi TT stieg, soll er sich von seiner Freundin getrennt haben. Er selbst gibt aber an, dass dies nichts mit der Tragödie zu tun habe.

Härtere Strafen für Alko-Lenker

Am Dienstag 7. Jänner soll Stefan L. von einem Untersuchungsrichter vernommen werden. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Jahren. Grund dafür ist ein neues Gesetz, welches seit 2015 in Italien existiert.

Dem Senat in Rom war das Delikt "fahrlässige Tötung", welches normalerweise für Verkehrsunfälle vorgesehen ist, zu lasch. In dem Fall drohten dem Lenker zwei bis sechs Jahre Haft. Man wollte härtere Strafen, besonders wenn der Lenker unter Einfluss von Drogen oder Alkohol stand.

Bei dem tödlichen Unfall drohen Stefan L. nun bis zu zwölf Jahren Haft. Die Strafe kann jedoch auf 18 Jahre erhöht werden, wenn mehr als eine Person ums Leben kommt. Der Führerschein soll zudem bis zu 30 Jahre eingezogen werden.

Der 27-Jährige war Sonntagnacht in eine Reisegruppe gefahren. Bei dem Unfall starben sieben junge deutsche Skitouristen.